1,1 Millionen Euro als freie Finanzspanne

16.12.2021

Mainpost 16.12.2021

Kolitzheim

1,1 Millionen Euro als freie Finanzspanne

Die Vorberatung des Haushaltes 2022 stand auf der Tagesordnung der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses des Kolitzheimer Gemeinderats. Die Unterpunkte: Schuletat 2022 und Verwaltungshaushalt. Vor der Besprechung des Schuletats, den Kämmerer Werner Knoblach vorstellte, informierte Bürgermeister Horst Herbert, dass das Ganztageskonzept, das von der Schulleitung vorgelegt wurde, von der Regierung von Unterfranken anerkannt wurde. Der nächste Schritt ist die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit des Konzeptes. Die Regierung hat eine zeitnahe Entscheidung noch vor dem Jahresende zugesagt.

Einführend erläuterte er, dass Gegenstand des Verwaltungshaushaltes die laufenden Einnahmen und Ausgaben seien. Der Vermögenshaushalt umfasst alle Finanzbewegungen, die zur Erhöhung des Vermögens der Gemeinde – oder auch zur Verminderung – führen. Die wesentlichen Posten bei den Einnahmen der Gemeinde kommen aus den drei Posten Gewerbesteuer, Einkommenssteuer und Schlüsselzuweisungen. Die Gesamteinnahmen aus Steuern und Schlüsselzuweisungen betrugen im Jahr 2016 5,3 Millionen Euro, 2021 lag dieser Betrag bei 6,77 Millionen Euro. Ein großer Brocken bei den Ausgaben ist die Kreisumlage: 2,33 Millionen Euro muss die Gemeinde an den Landkreis abführen. Die Kreisumlage wird nach der Steuerkraft der jeweiligen Gemeinde und den Schlüsselzuweisungen berechnet.

Kämmerer Werner Knoblach erläuterte die wichtigsten Positionen der Einnahmen und Ausgaben. Die Einnahmen aus Steuern belaufen sich auf knapp acht Millionen Euro, die Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb auf rund vier Millionen Euro. Dazu zählen Zuschüsse vom Land in Höhe von 1,56 Millionen Euro. Hinter diesem Betrag verbirgt sich die Förderung der Kindertagesstätten.

Mehr Personal nötig

Die Ausgaben für diesen Bereich belaufen sich auf etwa 1,8 Millionen Euro. Das Land trägt 60 Prozent der Personalkosten, die Gemeinde 40 Prozent. Die Gesamteinnahmen des Verwaltungshaushaltes werden mit 12,74 Millionen erwartet. Bei den Ausgaben schlagen die Personalausgaben im Jahr 2022 mit etwa 2,7 Millionen Euro zu Buche. Die Erhöhung gegenüber dem Jahr 2021 ist der notwendigen Personalaufstockung vor allem in den Kindertagesstätten und in der Gemeindeverwaltung geschuldet: Die Fülle der Baumaßnahmen macht mehr Personal nötig.

Im Haushaltstitel "Unterhaltung der Grundstücke und baulichen Anlagen" ist ein Mehrbetrag von 215 000 Euro vorgesehen. Das Ergebnis aus dem Jahr 2020 lag noch bei 135 000 Euro. Die zu erwartenden Wasserrohrbrüche machen die Erhöhung dieses Ansatzes nötig, erläutert Werner Knoblach. Bürgermeister Horst Herbert ergänzt, dass an den Leitungen anliegende Steine durch die Vibrationen der Leitungen diese allmählich durchscheuern und so die Lecks entstehen. Außerdem sei der Wasserverbrauch, so die Annahme, durch die coronabedingt vermehrte Home-Office-Tätigkeit erheblich gestiegen.

Insgesamt kann sich die Gemeinde auf einen Einnahmeüberschuss im Verwaltungshaushalt 2022 in Höhe von voraussichtlich 1,4 Millionen Euro freuen. Davon werden 250 000 Euro zur Tilgung eines Darlehens verwendet, sodass dem Vermögenshaushalt etwa 1,1 Millionen Euro als freie Finanzspanne zur Verfügung stehen werden. Die Freude währt aber wohl nicht allzu lange: Die großen Projekte Kindergartenneubau in Unterspiesheim, Neubau des Feuerwehrhauses in Kolitzheim, der geplante Schulhausneubau werden die Rücklagen des Vermögenshaushaltes in den kommenden Jahren schmelzen lassen.

Die Haushaltsplanansätze für die Grundschule Kolitzheim bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die größten Posten sind die Gebühren für die Sporthallen und das Schwimmbad in Höhe von 13 000 Euro, sowie Zusatzfahrten für Ausflüge, oder Fahren zum Sport. Zur Zeit besuchen 230 Schülerinnen und Schüler die Grundschule Kolitzheim. Einstimmig wurde der Plan für den Verwaltungshaushalt 2022 und der Plan für den Schuletat des kommenden Jahres dem Gemeinderat zur Annahme empfohlen.

Betonweg sanieren

Berthold Pfaff regte an, den Betonweg in der Verlängerung des Max-Pohly-Rings bis zur Alleestraße zu sanieren. Nach seiner Schätzung würde die Sanierung etwa 60 000 Euro kosten, wenn man von 400 Euro Kosten pro Meter ausginge. Dieses Vorhaben müsse bei der Besprechung des Vermögenshaushaltes eingebracht werden, so die Antwort des Bürgermeisters. Problem dabei sei, dass landwirtschaftliche Wege aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses nur mit 50 Prozent Beteiligung der Gemeinde saniert werden können. Das Interesse der Landwirtschaft, hier mit in die Finanzierung einzusteigen, schätze man eher gering ein.

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