Mainpost 11.12.2020
Kolitzheim
Bauanträge und Stellungnahme der Regierung zum Schulhausbau
Die nächsten Schritte beim Ausbau des Breitbandnetzes nach der Bayerischen Gigabit-Richtlinie, die Entscheidung über die Heiztechnik für das Feuerwehrgerätehaus und die Rathauserweiterung in Kolitzheim waren die Hauptpunkte der jüngsten Gemeinderatssitzung. Annette Beuerlein stellte in der Sitzung zum ersten Mal nach ihrer Elternzeit wieder die Bauanträge im Gemeinderat vor. Annette Beuerlein ist Geschäftsleiterin der Gemeinde Kolitzheim und auch zuständig für Baurecht, Bauleitplanung und Bauanträge.
Die Firma Englert in Zeilitzheim wünscht sich das gemeindliche Einvernehmen für die Errichtung von 40 Parkplätzen. Für den gewünschten Standort liegt zwar kein Bebauungsplan vor, aber nach § 35 (2) im Baugesetzbuch können "sonstige Vorhaben im Einzelfall zugelassen werden, wenn ihre Ausführung oder Benutzung öffentliche Belange nicht beeinträchtigt und die Erschließung gesichert ist." Annette Beuerlein führte aus, dass öffentliche Belange durch dieses Vorhaben nicht beeinträchtigt werden, im Gegenteil, die Parksituation in den Ortsstraßen würde durch diesen Parkplatz, der vor allem den Mitarbeitern des Ziegelwerkes Parkmöglichkeiten bieten soll, entspannt.
Weitere Wohncontainer
Mit dem Landratsamt Schweinfurt wurde das Vorhaben schon vorbesprochen, ein Eingrünungsplan wurde erstellt. "Die Nachbarn werden froh sein", so der Kommentar des Zeilitzheimer Gemeinderats Jens Redweik. Das gemeindliche Einvernehmen wurde erteilt, ebenso dem zweiten Vorhaben des gleichen Antragsstellers zur Errichtung von drei Wohncontainern. Diese werden über den schon vorhandenen Wohncontainern angeordnet. Die weiteren Wohncontainer sind notwendig, um den Mitarbeitern durch die erweiterten Wohnmöglichkeiten Schutz vor Corona-Infektion zu bieten. Der dafür nötige Nachweis von Parkplätzen ist abgegolten durch die beantragten 40 Stellplätze.
Mit den beantragten Abweichungen vom Bebauungsplan – Walmdach statt Satteldach, veränderte Dachneigung und Anthrazit als Dachfarbe gegenüber der vom Bebauungsplan vorgesehenen Dachfarbe Rot – wurde den Bauvorhaben in Unterspiesheim und Herlheim das gemeindliche Einvernehmen erteilt; auch der Wunsch der Bauherrschaft, das Wohnhaus zweistöckig zu bauen, fand die Zustimmung des Gremiums. Ebenso erhielt das kurzfristig eingebrachte Bauvorhaben für einen Wintergarten in Oberspiesheim das gemeindliche Einvernehmen.
Pläne für neues Schulgebäude
Unter dem Punkt "Wünsche und Anträge" fragte Michael Ortner nach, wie der Stand der Planungen für das neue Schulgebäude sei. Bürgermeister Horst Herbert informierte, dass die Stellungnahme der Regierung diese Woche eingegangen sei. Demnach hat die Gemeinde zunächst eine Bestandsanalyse, bzw. eine Grundlagenermittlung und einen Wirtschaftlichkeitsvergleich vorzulegen. Das heißt, dass ein Vergleich zwischen den Kosten für die Sanierung und gegebenenfalls einer Erweiterung der bestehenden Schulhäuser an den drei Standorten Herlheim, Stammheim und Zeilitzheim und einem Neubau an einem neuen oder bereits bestehenden Standort zu erstellen ist.
Sparsamer Mitteleinsatz
"Die alternative Förderung eines Ersatzneubaus kommt nur dann in Betracht, wenn dieser im Vergleich zur Generalsanierung nicht unwirtschaftlicher ist." Dies sei regelmäßig dann gegeben, wenn die zuweisungsfähigen Ausgaben der Generalsanierung 80 Prozent der fiktiven Neubaukosten (Kostenrichtwert x förderfähige Fläche) eines vergleichbaren Neubaus erreichen würden. Dies ergebe sich aus dem Grundsatz eines sparsamen und wirtschaftlichen staatlichen Mitteleinsatzes, so ist in der Stellungnahme der Regierung zu lesen. Für diese Berechnungen brauche das beauftragte Architekturbüro Benedikt Gerber etwa zwei Monate.