Mainpost 17.11.2017
GERNACH
Bernhard Berchtold gibt Vorsitz der Waldkörperschaft ab
17 Jahre war Bernhard Berchtold Vorsitzender der Gernacher Waldkörperschaft. Vor zwei Jahren hatte er sich noch einmal zur Wahl gestellt, damals aber schon angekündigt, dass danach Schluss ist.
Mit großer Mehrheit wurde nun Benedikt Berchtold zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er setzte sich gegen Günter Müller durch, der auch für das Amt des Vorsitzenden kandidiert hatte. Die Mitglieder wünschten sich, dass Bernhard Berchtold weiter im Vorstand mitwirkt, weil er die Gegebenheiten in den Liegenschaften der Waldkörperschaft sehr gut kennt. Seine Wahl als Beisitzer erfolgte einstimmig.
Vor der Wahl hatte Siegbert Berchtold das Protokoll der vorherigen Jahresversammlung vorgetragen und Matthias Hetterich den Kassenbericht erstattet. Die Prüfer Bruno Schüll und Wolfgang Lukas beantragten die einstimmig erfolgte Entlastung des Vorstands. In seinem letzten Geschäftsbericht als Vorsitzender informierte Bernhard Berchtold, dass man die Waldstücke am Galgenholz durchforstet habe. Noch nicht abtransportiertes Holz sollte bis Weihnachten entfernt werden, appellierte er.
Nicht erfolgreich sei der Pflanzversuch mit etwa 200 Douglasien am Flinn und am Galgenholz gewesen, berichtete er. Alle Setzlinge seien mit Einzelschutz gesichert gewesen, aber ein Rehbock habe diesen zerstört und die Pflanzen angeknabbert.
Jagdpächter Siegfried Stadler habe 100 Euro spendiert, um sie zu ersetzen, obwohl er dazu nicht verpflichtet gewesen wäre. Nun sei man um eine Erfahrung reicher: Einzelschutz in dieser Form sei nicht sinnvoll. Die Alternative sei ein Zaun um die Kultur, der Tiere effektiv fernhält. Auf Interesse stieß daher ein Bericht Bruno Backs über ein Pilotprojekt des Freistaats, über das im Fernsehen berichtet worden sei. Dort sei geschildert worden, dass Schutz gegen Wildverbiss nicht durch einen Zaun, sondern durch in die Erde gesteckte Kiefernäste erreicht werden könne.
Eindringlich appellierte der scheidende Vorsitzende Bernhard Berchtold an die Mitglieder der Waldkörperschaft, bei Arbeiten mit der Motorsäge Schutzkleidung zu tragen. Wer keine Schutzkleidung trage, sollte heimgeschickt werden, forderte er.
Mit Blick auf zukünftige Aufgaben wollte er dem neuen Vorsitzenden zwar nicht vorgreifen, wies jedoch darauf hin, dass die nördliche Seite der Kultur am Galgenholz, in Richtung Heidenfeld, durchforstet gehört.
Er lud zu einer Begehung am Samstag, 18. November, ein. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Berghof. Bernhard Berchtold regte auch an, künftig zehn Euro pro Ster Holz zu verlangen, um die Einnahmen der Waldkörperschaft maßvoll zu erhöhen. Am Kappelleschlag müssten längerfristig Pflegemaßnahmen durchgeführt werden, sagte er. Dafür sei zunächst die Anlage von Pflegepfaden nötig.
Über die Abstände der noch anzulegenden Fahrgassen müsste später entschieden werden. Aus dem Kreis der Mitglieder kamen noch eine Reihe weiterer Anregungen für Waldpflegemaßnahmen, die der Vorstand aufnahm. Abschließend bedankte sich Bernhard Berchtold für die gute Zusammenarbeit im Vorstand in den vergangenen Jahren, und für konstruktive und kritische Anregungen der Mitglieder der Waldkörperschaft.
Der stellvertretende Vorsitzende, Alban Weilhöfer, dankte Berchtold für seinen langjährigen Einsatz. „Es war eine schöne Zeit, wir haben viel bewegt“, zog er Bilanz.
Gemeinderat Dieter Dietz dankte Berchtold im Namen der Gemeinde Kolitzheim für die Weitsicht seiner Amtsführung. Mit langem Applaus drückten die Mitglieder ihre Anerkennung und ihren Dank für den scheidenden Vorsitzenden aus.