Mainpost 13.04.2022
Unterspiesheim Bürgerversammlung II
Beteiligung der Unterspiesheimer Bürger an Photovoltaik-Anlagen gewünscht
Martin Mack plädierte in der Unterspiesheimer Bürgerversammlung dafür, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger an Freiflächenphotovoltaik-Anlagen zu beteiligen. Hier sollte die Gemeinde aktiv werden, und zwar bevor die Flurneuordnung durchgeführt wird. Es sei zu befürchten, dass sonst das Gleiche geschehe wie in Herlheim: nur wenige Personen hätten dort die finanziellen Vorteile der großen Photovoltaik-Freiflächen.
Eine Bürgerbeteiligung, wie sie in Großbardorf durchgeführt wurde, sei heute nicht mehr möglich, da die Einspeisevergütung niedriger läge als damals, hielt ihm der Bürgermeister entgegen. Die Überlandzentrale habe eine Tochtergesellschaft, an der könne man sich finanziell beteiligen. Diese Möglichkeit biete jeder Betreiber an. In Unterspiesheim sei die Flurbereinigung angeordnet, daher bestehe Veränderungsverbot. Da in Unterspiesheim schon zwei Standorte mit Photovoltaikanlagen vorhanden seien, gebe es nach der aktuellen Beschlusslage des Gemeinderats nur die Möglichkeit, die Anlagen an diesen zwei Standorten zu erweitern.
Florian Wieland plädierte dafür, mehr Dachflächen für Photovoltaik zu nutzen. Warum die Gehsteige erst vor kurzer Zeit aufgerissen wurden, um Leitungen zu verlegen, und jetzt für die Verlegung der Glasfaserkabel erneut aufgerissen werden, war eine weitere Frage. Der Grund dafür: Das Projekt Nahwärmenetz von Michael Bürger, das etwa 80 Haushalte und auch das neue Feuerwehrhaus in Unterspiesheim mit Wärme versorgt.
Die Überlandzentrale, so Johann Duczak, habe dies genutzt und die Glasfaserkabel gleich mit verlegt. Dies liege etwa zwei Jahre zurück. Jetzt starte der Breitbandausbau der Gemeinde, der vom Freistaat gefördert werde. Daher sei es nötig, erneut Kabel zu verlegen, auch dort, wo die Kabel bisher noch nicht verlegt wurden, weil das Nähwärmenetz nur einen begrenzten Bereich von Unterspiesheim mit Fernwärme versorge. Dieser Auftrag wurde an die ÜZ und an die Telekom vergeben, da sei die Gemeinde Auftraggeber.
Martina Kerler, Vorsitzende des Ortscaritasverbandes Unterspiesheim, der Träger der örtlichen Kindertagesstätte ist, berichtete, dass die Zahl der vorhandenen Plätze für die Kindertagesstätte bereits jetzt überbucht sei. So richte man eine vierte Gruppe in dem neuen Gebäude ein, das eigentlich für drei Gruppen geplant war. So könne man alle Kinder aufnehmen, die im kommenden Kindergartenjahr einen Platz wünschen. Dies sei nur möglich, weil großzügig gebaut worden sei, auch wenn diese großzügigere Bauweise nicht gefördert wurde.
Die Ausnahmegenehmigung für die Nutzung der Räume im Gemeindezentrum laufe Ende des Jahres aus, man werde sie auch nicht erneuern, da man dann die Kinderbetreuung an drei Stellen organisieren müsse. Der Bürgermeister informierte, dass die Diözese Würzburg die Trägerschaft für die Gebäude abgeben wolle, und sich auch an weiteren baulichen Maßnahmen nicht mehr beteiligen wolle. Von daher kämen auf die Gemeinde deutlich höhere Kosten zu, wenn man erweitern wolle.
Das alte Feuerwehrhaus wolle man nicht verkaufen, es gebe aber auch noch keinen Plan, was damit geschehen solle, beantwortete der Bürgermeister die Frage von Florian Wieland. Thorsten Schmiedl äußerte seine Besorgnis um die Entlastung der Flächen bei Starkregen und Hochwasser. Das Vorhaben, oberhalb von Oberspiesheim das Wasser zu puffern, sei bisher nicht weitergekommen, so der Bürgermeister. Die Gärtnerei dort fange ihr Wasser auf, und verwende es wieder. Im Fall von Starkregen gelinge dies jedoch nicht immer.