Mainpost 06.02.2018
GERNACH
Braucht Gernach einen Fahrdienst?
Gibt es den Bedarf für einen Fahrdienst in Gernach für Fahrten zum Arzt nach Schweinfurt oder Gerolzhofen, oder schlicht zur Bank oder zum Einkaufen nach Unterspiesheim? Diese Frage wurde in der Aussprache zum Bericht des Vorsitzenden des Johannisvereins Gernach bei der Jahresversammlung des Vereins kontrovers diskutiert. Es gebe genug Unterstützung für diese Fahrten von Kindern, Enkelkindern und Verwandten, so die eine Meinung. Andere vertraten die Auffassung, dass sich gerade ältere Bürger nicht trauen würden, den Bedarf anzumelden. Übereinstimmung bestand schließlich darin, dass man den Bedarf solide erheben müsse. Kein Kindergarten und kein Bankautomat Die Diskussion entstand, weil der Johannisverein das Gespräch mit Vereinsvorsitzenden und Gemeinderäten suchen möchte, welche Ideen es gibt, die soziale Infrastruktur von Gernach weiter zu entwickeln, nachdem der Kindergarten nicht mehr existiert, es keinen Lebensmittelladen und auch keinen Bankautomaten mehr in Gernach gibt. Umso wichtiger ist das TSV-Sportheim als „soziales Zentrum“ und auch der Versammlungsraum im Alten Rathaus. Der Vorsitzende des Johannisvereins, Erhard Scholl, möchte diese Gesprächsrunde nicht zu hoch hängen: „Es kann sein, dass nichts dabei rauskommt, es können aber auch Ideen entstehen, die das dörfliche Leben weiter bereichern.“ Der Johannisverein macht sich dieses Anliegen zu eigen, weil „die Förderung und Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit, sowie Seniorenarbeit und sonstige karitative Tätigkeiten im Bereich der katholischen Filiale St. Aegidius“ laut Satzung zu seinen Aufgaben gehört. In seinem Bericht informierte der Vorsitzende über die Begehung des ehemaligen Gernacher Kindergartens mit der Fragestellung, ob es möglich sei, hier befristet zwei Kleinkindgruppen unterzubringen, da in der Kindertagesstätte Unterspiesheim Raumnot bestehe. Nach eingehender Prüfung wurde diese Lösung jedoch als pädagogisch wenig sinnvoll und auch zu kostspielig verworfen, da umfangreiche Umbaumaßnahmen nötig wären, um die Betriebserlaubnis für zwei Kleinkindgruppen zu bekommen. Die Übernahme des Sportheimdienstes für zwei Wochen, der Verkauf von gebrauchten Möbeln an den Kindergarten Oberspiesheim, und der gemeinsame Start ins Jubiläumsjahr 2018 mit dem TSV Gernach – beide Vereine bestehen 90 Jahre – waren weitere Punkte seines Rückblicks. Der Vorsitzende wird an der gemeinsamen Besprechung der Trägervertreter der Kindertagesstätten teilnehmen, zu der Bürgermeister Horst Herbert eingeladen hat.