Mainpost 25.05.2021
Kolitzheim
Diskussion um Mehrfamilienhäuser in Unterspiesheim
Die dritte Änderung des Bebauungsplans "Oberer Ried" in Unterspiesheim hat der Kolitzheimer Gemeinderat im September 2020 beschlossen. Ziel dieser Änderung war, sechs Bauplätze zu drei Bauplätzen zusammenzulegen, um Möglichkeiten für den Bau von Mehrfamilienhäusern zu schaffen. Zu dieser Änderung gingen neben den Stellungnahmen der Behörden und Träger öffentlicher Belange auch zwei Stellungnahmen von Bürgern ein, die sich gegen diese Änderung aussprachen.
Ihre Hauptargumente: Durch Mietshäuser, die in Ober- und Unterspiesheim in der Fertigstellung sind und weitere zu erwartende Neubauten von Mietwohnungen sei das Angebot an Mietwohnungen mehr als ausreichend. Ein zweites Argument: Die Nachbargrundstücke würden durch die geplanten Mietwohnungen "deutlich unattraktiver."
Ein einziger Bauträger
Dominik Dorsch trug die Argumente der Gemeindeverwaltung vor, weshalb man diesen Anregungen nicht folgen sollte: Die 30 Wohnungen am Hirtenweg werden von einem einzigen Bauträger errichtet , und sie verändern die Wohnmarktsituation in der Gemeinde nicht wesentlich. Es gebe immer noch Interesse an Mietwohnungen. Die vorgesehene Änderung des Bebauungsplans könne daher dazu beitragen, "das Wohnungsangebot in Unterspiesheim weiter zu differenzieren." Da die Höhenbegrenzung und die dreigeschossige Bauweise dringend vorgegeben sei, seien keine negativen Auswirkungen auf die benachbarten Grundstücke erkennbar, "da sich die Grundstücke südlich der dreigeschossigen Bebauung befinden und ... der Aufenthalts- und Wohnbereich in der Regel nach Süden orientiert (wird), also von der höhergeschossigen Bebauung abgeschirmt."
Auf Anregung der Unterspiesheimer Gemeinderäte verständigte man sich darauf, dass man zunächst nur den Bauplatz nordöstlich zum Verkauf anbieten sollte, mit dem Verkauf der beiden anderen Bauplätze sollte man abwarten. Aus den gesammelten Erfahrungen könne man dann für die Verhandlungen mit den Interessenten für die beiden weiteren Bauplätze lernen. Dieses Vorgehen war auch in früheren Sitzungen schon angedacht. Mit dieser Vorgabe wurde die 3. Änderung des Bebauungsplans beschlossen.
Straßennamen festgelegt
Für die neuen Baugebiete "Am Auweg" in Kolitzheim und "Mainblick Süd" in Lindach waren die Straßennamen festzulegen. Nach gutem Brauch wurden die örtlichen Gemeinderäte um Vorschläge gebeten; ihre Vorschläge wurden einstimmig angenommen. So erhält die Haupterschließungsstraße im Kolitzheimer Baugebiet den Namen "zum Brunnbach", die erste Parallelstraße zum Ahornweg wird "Hanfäckerweg" benannt. "Am Kreuzpfad" heißt die neue Straße im Lindacher Baugebiet.
Im Nachgang zu den Erörterungen um das neue Baugebiet in Kolitzheim brachte Bürgermeister Horst Herbert das Thema "Elektromobilität" ins Spiel: Wenn die Zahl der Elektroautos zunehme, müsse man auch Ladestationen in den Siedlungen vorsehen. Deren Einrichtung sei finanziell sehr aufwändig. Norbert Weissenseel ergänzte, dass man, bedingt durch den höhereren Strombedarf für das Aufladen der Autobatterien, auch die Elektroinstallationen entsprechend auslegen müsse. Ulrike Bach gab zu bedenken, dass auch Anreize zu schaffen seien, um die Nutzung des Nahverkehrs attraktiver zu machen.
Bach wünschte sich auch ein transparenteres Verfahren bei der Bestellung der Wahlhelfer. Bürgermeister Horst Herbert informierte, dass die Vorstände der Wahlhelfer für die jeweiligen Ortschaften von der Gemeindeverwaltung bestimmt würden. Formal sei da der Gemeinderat außen vor. Die bisherige Praxis sei, dass in aller Regel ein Gemeinderat aus der jeweiligen Gemeinde als Wahlvorstand bestimmt werde. Dieser sei dann dafür zuständig, die Wahlhelfer für seine Gemeinde zu suchen.
Ergänzt wurden diese Mitteilungen durch die Information des Bürgermeisters, dass man in diesem Jahr mit der Suche nach Wahlhelfern früher dran gewesen sei als sonst, um sicherzustellen, dass alle Wahlhelfer die zweite Corona-Impfung schon erhalten hätten; als Wahlhelfer sei man privilegiert.