Mainpost 26.03.2018
„Eine Persönlichkeit, die auch ohne Krone strahlt“
378 Tage war Silena Werner Frankens 62. Weinkönigin. 378 Tage, die sich für die 21-jährige Stammheimerin angefühlt haben „wie auf der Überholspur“. Bei ihrer Abschiedsrede im Würzburger Vogel Convention Center blickte sie auf die Höhepunkte ihrer Amtszeit zurück.
Regelmäßige Besuche in München und Berlin sowie eine Auslandsreise nach Israel waren Glanzpunkte ebenso wie die Treffen mit Politikern und Prominenten. Die schönsten Momente habe sie aber bei den typisch fränkischen Veranstaltungen hier in der Region erlebt, betonte sie. Mit einer eindrucksvollen Bilderpräsentation ließ sie die Gäste im Saal am Erlebten teilhaben.
Dickes Lob vom Präsidenten
Weinbauverbandspräsident Artur Steinmann lobte daraufhin seine „ehemalige“ Königin in vielerlei Hinsicht. Fachliche Kompetenz, Charme und Witz hätten sie stets ausgemacht. Sie sei tief mit der Heimat verbunden und hatte durch ihre Erfahrungen im Berufsleben gute Voraussetzungen mitgebracht.
Besonders hob er nochmals das soziale Engagement von Silena Werner hervor, die im vergangenen Jahr auf Gastgeschenke weitestgehend verzichtete und stattdessen um Geldspenden zugunsten der Station Regenbogen in Würzburg bat. Über 11 000 Euro sind so zusammengekommen, welche sie der Elterninitiative tumor- und leukämiekranker Kinder Würzburg übergeben konnte. In dem Zusammenhang dankte die scheidende Weinhoheit allen Unterstützern ihres Projekts, das für sie aufgrund von persönlicher Betroffenheit in der Familie eine Herzensangelegenheit war.
Ein Glücksgriff für den Weinbauverband
„Sie waren ein Glücksgriff für den Verband und eine großartige Königin“, schloss Steinmann seine Laudatio. Seinem Dank verlieh der Präsident noch mit zwei Geschenken Ausdruck, einem Schmuckstück in Bocksbeutelform und eine kleine Nachbildung der fränkischen Krone zum Hinstellen.
70 Personen aus Stammheim waren zur Verabschiedung „ihrer“ Weinhoheit mit nach Würzburg gekommen und erlebten in der Folge eine äußerst spannende Wahl von Silena Werners Nachfolgerin. Letztlich setzte sich in der Stichwahl Klara Zehnder aus Randersacker durch (wir berichteten).
Mit dem Fanbus zurück nach Stammheim
Nachdem Silena Werner noch ihre letzte Amtshandlung, nämlich die Krönung von Klara Zehnder zur neuen fränkischen Weinkönigin vollzogen hatte, machte sich der Fanbus auf die Rückreise nach Stammheim. Dort im Musikerheim angekommen, wurde die Delegation mit der ehemaligen Weinhoheit schon erwartet und frenetisch begrüßt.
Michael Scheller, Vorsitzender des Winzervereins, ergriff als erster das Mikrofon und begrüßte die Anwesenden, die gekommen waren, um Silena Werner nochmals gemeinsam gebührend zu feiern. Scheller blickte auf das vergangene Jahr zurück, in dem unter der Regie des Winzervereins vier schöne Busfahrten stattgefunden hatten: Je zweimal zur Wahl der fränkischen Weinkönigin und zum Vorentscheid und Finale der Wahl zur deutschen Weinkönigin. Den Weinort Stammheim hat Silena Werner in ihrer Amtszeit weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht.
„Stets souverän und tiefenentspannt“
Bürgermeister Horst Herbert dankte ebenfalls der ehemaligen Weinkönigin für ihre tolle Repräsentationsarbeit im Namen der Gemeinde. Stets souverän und tiefenentspannt habe sie die ihr gestellten Aufgaben bewältigt, betonte das Gemeindeoberhaupt.
Als eine „Persönlichkeit, die auch ohne Krone strahlt“ bezeichnete Landrat Florian Töpper die ehemalige Weinhoheit. Er hatte einen Reisekoffer als Geschenk dabei, symbolisch für die vielen Erinnerungen, die Silena Werner nun so im Gepäck hätte.
Silenas Märchenjahr
Nachdem Silena Werner ihre Karriere als Weinhoheit mehrfach als Märchen bezeichnet hatte, nahm Christiane Endres dies zum Anlass und verfasste eine Märchenerzählung über die vergangenen Jahre.
Auch im Stammheimer Musikerheim blickte die Weinhoheit nochmals besonders auf die örtlichen Veranstaltungen zurück. Beim Gedanken an den Empfang nach ihrer Wahl zur fränkischen Weinkönigin habe sie immer noch Gänsehaut.
„Ich habe den besten Fanclub der Welt“, sagte die 21-Jährige gerührt und schloss adressiert an die Anwesenden im Raum mit einem ganz großen „Danke“.
Ein ausführliches Interview mit Silena Werner ist in unserer Druckausgabe vom 31. März vorgesehen.