Mainpost 10.08.2021
Zeilitzheim
Für Kinder mit Krebs: Mädchen spendet 40 Zentimeter seiner Haare
Dominique Preiß aus Zeilitzheim hat sich von einem Großteil ihrer Haare getrennt, um daraus Perücken für Krebspatienten fertigen zu lassen. Jetzt trägt sie einen fetzigen Bob.
Zwei Wochen nach ihrer Konfirmation hat sich die 13-jährige Dominique Preiß aus Zeilitzheim für eine Stilveränderung entschieden, bei der die gute Tat im Vordergrund stand. Im Salon von Friseurmeisterin Anja Hundt ließ sie sich ganz bewusst die Haare auf eine Länge von circa 40 Zentimetern kürzen. Die abgeschnittenen Haare spendete das Mädchen anschließend für die Herstellung von Perücken.
Die junge Spenderin kümmert sich auch selbst um den Versand der abgeschnittenen Haarpracht. Adressiert wird die Sendung an eine Institution, welche Echthaar-Perücken herstellt und schließlich vor allem krebskranken Kindern, denen infolge der Therapie die Haare ausfallen, zur Verfügung stellt. Bis zu sechs Haarspenden würden benötigt, bis eine Perücke fertig ist, erklärt Dominique Preiß.
Die abgeschnitetenen Zöpfe dürfen nicht zu kurz sein
Sie hat sich zuvor online ausgiebig informiert. Ab einer Länge von 25 Zentimetern kann bei den meisten Organisationen gespendet werden. Ist der Zopf kürzer, kann er in der Regel nur schwierig weiterverarbeitet werden.
Für Friseurmeisterin Anja Hundt, die seit gut drei Jahren ihren Salon in Zeilitzheim betreibt, ist es eine absolute Seltenheit, dass eine Kundin – motiviert vom guten Zweck – sich zu einem solch mutigen Schritt entschließt. Natürlich freut sie sich mit Dominique Preiß und ist stolz über deren Vertrauen, dass sie ihr als Friseurin nach dem Abschneiden der Zöpfe einen ganz neuen Style verpassen darf.
Das Ergebnis ist ein fetziger Bob-Schnitt. Die Jugendliche hofft nun, dass Freunde und Familie sie noch erkennen. Sie möchte vielen von ihrer Spende erzählen und hofft, so auch in ihrer Altersklasse viele Nachahmer zu motivieren, es ihr gleichzutun. Sie möchte damit kranken Kindern wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ihnen etwas Normalität im Alltag zurückgeben, sagt Dominique Preiß abschließend.