Firmlinge bereiten Friedensgebet vor

22.03.2022

Mainpost 22.03.2022

Unterspiesheim

Firmlinge bereiten Friedensgebet vor

Einen "Herzort Frieden" haben Gemeindemitglieder in der Kirche Sankt Sebastian in Unterspiesheim eingerichtet. "Wir wollten mitten in der Kirche für das Gebet um Frieden in der Ukraine und auf der ganzen Welt einen Ort zum Verweilen, zum Gebet, aber auch zur Meinungsäußerung und Fürbitte einräumen", heißt es in der Mitteilung der Pfarrei Sankt Sebastian.

Das Evangelienbuch vor dem Altar ist Zeichen der Friedensbotschaft Jesu. An einem Metallherz kann man seine Gedanken und Fürbitten anheften, man kann auch eine Kerze an der Friedenskerze, die dauernd brennt, entzünden und aufstellen.

Jeweils an den Sonntagen um 18 Uhr treffen sich Gläubige, um an die Kriegssituation in der Ukraine zu erinnern und für den Frieden zu beten. Das erste Friedensgebet fand am 6. März statt, etwa 15 Gläubige waren gekommen. Auch die Firmlinge gestalten ein Friedensgebet. Der Grund, warum sie das tun: "Firmung" heißt ja, dass man sich bewusst zu seinem Glauben bekennt und dass man sich auch aktiv ins Gemeindeleben einbringt. Die Gestaltung eines Friedensgebetes ist ein konkreter Beitrag zum Gemeindeleben, zugleich ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, die mit unsäglichem Leid konfrontiert sind. Zusammen mit Pfarrer Thomas Amrehn und Alexandra Göbel, die die Firmlinge auf ihrem Weg zur Firmung begleitet, bereiteten sie das Friedensgebet vor. So sind alle eingeladen, zum Beginn des Friedensgebetes den Glocken zuzuhören, die um 18 Uhr läuten. Zuerst lädt eine Glocke zum Gebet ein. Die Totenglocke erinnert an die Verstorbenen, jetzt besonders an die Opfer des Krieges in der Ukraine. Nach der Stille geben die Firmlinge einen kurzen Rückblick, wie das Verhältnis Ukraine-Rußland sich in den Jahren seit 1990 entwickelt hat, und welche Konflikte es schon vor dem Krieg zwischen den beiden Ländern gab. Die Firmlinge tragen dann von Philosophen Politikern und berühmten Personen zum Thema "Frieden" vor. Dazwischen werden Lieder gesungen, die das Thema "Frieden" aufgreifen: "Blowin` in the Wind" von Bob Dylan, und "we shall overcome". Miriam Hetzel begleitet den Gesang mit der Gitarre. Die Botschaft Jesu - als Kontrastprogramm zu Krieg und gewaltsamer Auseinandersetzung steht im Mittelpunkt: "Leistet dem, der euch etwas Böses antut, einen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin." Am Schluss die gemeinsame Frage der Firmlinge an alle: "können wir Christen diesen Weg mitgehen?"

In der Vorbereitung kamen die Firmlinge auch miteinander ins Gespräch, was Frieden für sie bedeutet. "Frieden ist für mich, wenn alle ohne Angst leben können", so ein Firmling. "Dass man aufwachen kann in seinem eigenen Zuhause", ein anderer.

Von: Erhard Scholl (Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit, Pfarrgemeinderat PG St. Raphael Unterspiesheim)

 

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