Mainpost 30.11.2021
Unterspiesheim
Firmlinge bitten um Spende für "Werke statt Worte"
Zwölf Jugendliche aus der Pfarreiengemeinschaft St. Raphael bereiten sich in diesem Jahr auf den Empfang des Sakramentes der Firmung vor. In der Vorbereitung auf dieses Sakrament setzen sich die Firmling mit ihrem Glauben auseinander, sie stehen vor der Aufgabe, sich als heranwachsende junge Menschen mit ihrem Glauben weiter vertraut zu machen, herauszufinden, was ihnen der Glaube bedeutet. Sie erhalten Anregungen, wie sie ihren Glauben leben und gestalten können.
Das Leben als Christ hat zwei Säulen: den Gottesdienst, das Gebet, und den Dienst an den Menschen, die in Not sind. Die Beteiligung an der Aktion "Werke statt Worte" ist schon seit acht oder neun Jahren ein wichtiger Baustein in der Firmvorbereitung, Einübung in den Dienst an den Menschen: Die Firmlinge stehen vor dem Tegut-Supermarkt in Unterspiesheim und nehmen dort Lebensmittel entgegen, die Frauen und Männer, die dort einkaufen, ihnen für die Aktion "Werke statt Worte" übergeben. Oder sie erhalten von den Besuchern des Supermarktes Geld, mit dem sie dann Lebensmittel oder Hygieneartikel kaufen.
Die jungen Christen handeln selbständig, Firmeltern sind lediglich im Hintergrund mit dabei. In diesem Jahr waren dies Melanie Friedrich, Aileen Berchtold und Christian Müller. Alexandra Göbel begleitet die Firmlinge auf ihrem Weg der Firmvorbereitung. Die Lebensmittel und das Geld, das die Jugendlichen als Spende für diesen Zweck erhalten, wurden nach Abschluss der Einkaufsaktion am Supermarkt in die Pfarrkirche St. Sebastian gebracht. Dort halfen die Firmlinge, die Pakete zu packen.
Gangolf Schleyer holte die Pakete ab und brachte sie in das Zentrallager nach Löffelsterz. Er erklärte den Firmlingen, dass in Kroatien die Küstenregion wirtschaftlich gut dasteht, dass aber im Landesinneren vor allem die älteren Menschen zurückbleiben, weil die jüngeren alle auf der Suche nach Arbeit an die Küste oder nach Deutschland gehen, um sich und ihre Familien ernähren zu können.
Die Pakete in Kroatien werden von Priestern und weiteren Helfern verteilt, die die Verhältnisse der Menschen dort gut kennen. Die Menschen, die die größte Not leiden, bekommen zuerst die benötigten Lebensmittel oder Hygieneartikel, egal, ob sie christlichen oder mohammedanischen Glaubens sind. Am 7. Dezember startet der 460. Lkw nach Kroatien. Die Aktion Werke statt Worte unterstützt schon seit 1994 notleidende Familien auf dem Balkan.
Von: Erhard Scholl (Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit, Pfarrgemeinderat PG St. Raphael Unterspiesheim)