Friedhelm Hofmann segnet und eröffnet Stammheimer Bildstockweg

31.05.2022

Mainpost 30.05.2022

Stammheim

Friedhelm Hofmann segnet und eröffnet Stammheimer Bildstockweg

Kirche einmal anders: Bei strahlendem Sonnenschein konnte der Bildstockweg Stammheim am 22.?Mai mit einer feierlichen Messe im Freien eröffnet werden. Wie einer Pressemitteilung der Pfarreiengemeinschaft "Marienhain, Herlheim" zu entnehmen ist, nahmen mehr als 150 Gottesdienstbesucher und Vertreter der örtlichen Vereine mit Fahnenabordnungen an der Segnung durch Bischof em. Friedhelm Hofmann teil.

Der Gottesdienst, der direkt am Bildstock der 14 Nothelfer stattfand, begann mit einem selbst einstudierten Willkommensgedicht der Kindergartenkinder Stammheim unter Leitung von Ilse Kossner, heißt es in der Mitteilung weiter.

In seiner Einführung ging Bischof em. Hofmann auf die Bildstöcke ein, die es möglich machten, dem Glauben und der Liebe Gottes im Alltag zu begegnen. Exemplarisch stellte Diakon Uwe Rehbitzer und Gemeindereferent André Christof in den Kyrie-Rufen und Fürbitten die Bildstöcke als in Stein gehauene Glaubensbekenntnisse dar: die heilige Katharina, der heilige Eustachius und der heilige Georg, die auf dem 14-Nothelfer-Bildstock zu sehen sind. Die Bildstöcke mögen "steinalt" sein und doch brächten sie die Menschen zusammen, um ihnen Kraft und Orientierung für ihren eigenen Lebensweg zu geben. 17 Bildstöcke finden sich in und um Stammheim, die mit einem kleinen und einem großen Rundweg nun verbunden sind.

14 Nothelfer werden seit dem Mittelalter verehrt

Pfarrer Andreas Engert erläuterte der Pressemitteilung zufolge die Geschichte der Bildstöcke und deren Ansehen in der Bevölkerung. Zudem ging er auf die Aufgaben ein, die den einzelnen Nothelfern zugedacht sind und die sich seit dem Mittelalter noch in der heutigen Verehrung zeigten. Allen voran nannte er beispielhaft den heilige Blasius, der bei Halsschmerzen helfen und der einmal im Jahr mit der Spende des "Blasiussegen" vor Krankheiten schützen soll. Oder der heilige Christophorus, dessen Bild viele Fahrräder oder Autos ziert, und der den Fahrern ein Gefühl der Sicherheit vermittle.

Nach der Segnung des 14-Nothelfer-Bildstocks und der damit feierlichen Eröffnung des Bildstockweges durch Bischof em. Hofmann und mit Dankesworten an alle Beteiligten durch den Ortskirchenrat in Vertretung von Alfred Hackenberg und dem Sprecher der Kirchenverwaltung, Stefan Ebert endete die Heilige Messe, heißt es in der Pressemitteilung.

Fördermittel für Bildstock-Broschüre

Im Anschluss lobte die stellvertretende Landrätin Christine Bender das Engagement der Beteiligten vor Ort, aber auch die Initiative des Landratsamtes Schweinfurt per Leader-Fördermittel die Konzeption und Erstellung einer Broschüre "Bildstockweg Stammheim" auf den Weg gebracht zu haben.

Katharina Graf, stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Kolitzheim, ermunterte in ihrem Grußwort dazu, einmal genauer hinzusehen und die Bildstöcke intensiver zu betrachten und nicht achtlos an ihnen vorüberzugehen.

In Begleitung der örtlichen Musikkapelle und einem Prozessionszug lud der Ortskirchenrat Stammheim laut der Pressemitteilung zum Ausklang alle in das Jugendheim Stammheim zur gemeinsamen Begegnung.

Bedeutung der Bildstöcke

Bildstöcke stellten früher ein Zeichen des tiefen Glaubens nach innen dar und waren ein Beleg für die persönliche Frömmigkeit der Erbauer. Als Zeichen der Dankbarkeit oder als Einlösen eines Gelübdes waren sie und sind sie ein Zeichen des Glaubens in Franken. Bildstöcke sind Bestandteil der fränkischen Kultur und prägen an vielen Stellen Ortschaften und Landschaft. Der Ortskirchenrat Stammheim startete eine Initiative, die Bildstöcke in und um Stammheim wieder näher in das Bewusstsein zu rücken.

Dank Unterstützung durch Europäische Fördermittel aus dem Leader-Programm konnte eine umfassende Broschüre erstellt werden Sie ist ein guter Begleitfaden für einen kleinen Bildstockweg (Länge von einem Kilometer) und einen großen Bildstockweg (sieben Kilometer). Gleichzeitig enthält die Publikation einen Plan, in dem die beiden Wege und die Standorte der Bildstöcke eingezeichnet sind. Er beinhaltet Wissenswertes zu der Stammheimer Kirchengeschichte und zu den beiden Kirchenpatronen Bartholomäus und Sebastian. Die 14 Nothelfer werden ebenfalls im Einzelnen erläutert.

Insgesamt werden 17 Symbole des Glaubens mit den unterschiedlichsten religiösen Motiven vorgestellt. Der älteste Bildstock, die sogenannte Konrad-von-Thüngen-Säule, stammt aus dem Jahr 1522. Zu den schönsten Materln gehört jedoch die erst kürzlich renovierte "Marter am Rabenberg" mit den gegenläufig gedrehten Säulen.

Dabei laden die gewählten Stationen ein, sich auf den Weg machen, sich eine Auszeit zu nehmen und gleichzeitig die reizvolle Landschaft zu genießen. Jeder Situation des Alltags ist ein eigener Psalm gewidmet und Personen des Glaubens helfen dabei, sich in die Thematik des Abschnitts zu vertiefen.

Die Broschüre nebst Plan liegt im Anschluss an die Veranstaltung kostenfrei in allen Kirchen der Pfarreiengemeinschaft Marienhain, der Gemeinde Kolitzheim und im Rathaus Stammheim aus.

Informationen zum Bildstockweg im Internet unter http://www.pgmarienhain.de/index.php/stamm-bildergalerie/bildstockweg

 

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