Gemeinde Kolitzheim: Nach wie vor gesunde finanzielle Basis

24.02.2018

Mainpost 24.02.2018   

 

HERLHEIM
Gemeinde Kolitzheim: Nach wie vor gesunde finanzielle Basis

 

In der ersten Bürgerversammlung der Gemeinde Kolitzheim konnte Bürgermeister Horst Herbert im Herlheimer Sportheim zahlreiche interessierte Bürger begrüßen.
Zunächst ging er auf wichtige Themen, die Gesamtgemeinde betreffend, ein. 5553 Bürger leben zur Zeit in der Gemeinde, was einen Zuwachs von 37 Personen bedeutet. 34 Personen sind Flüchtlinge, die in Herlheim, Lindach und Zeilitzheim wohnen. Im vergangenen Jahr gab es 53 Geburten und 36 Sterbefälle.


Bei der Breitbandversorgung im Rahmen des zweiten Förderprogramms, hier soll eine Versorgung mit 30 bis 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) gewährleistet werden, laufen im Moment noch die Bauarbeiten. Sie sollen, allerdings abhängig vom Wetter, in Unter- und Oberspiesheim, Lindach, Herlheim und Zeilitzheim Ende März abgeschlossen sein. Gernach und Stammheim sind bereits versorgt, und in Kolitzheim ist eine Förderung nicht möglich. Weiter berichtete das Gemeindeoberhaupt von der Entscheidung des Gemeinderates, in das „Höfeprogramm“ einzusteigen. Hiermit sollen die Aussiedlerhöfe ans schnelle Internet angeschlossen werden. Dies wird zwar gefördert, die Grundstückseigentümer müssen sich allerdings mit zehn Prozent beteiligen.

Ein weiteres Förderprogramm gibt es auf diesem Gebiet aktuell nicht.

Bürgermeister Herbert hofft allerdings auf weitere Hilfen im Rahmen der Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene. Das würde die nächste Ausbaustufe, Glasfaser bis ins Haus (FTTH) mit Übertragungsraten bis zu 1000 MBit/s, betreffen. Die Netzplanung hierfür wurde bereits 2017 in Auftrag gegeben. Das sei allerdings eine Generationenaufgabe, so das Gemeindeoberhaupt. Es bedeute Baumaßnahmen in jeder Straße und in den Privatgrundstücken.

 

Breiten Raum in der Versammlung nahm auch die Mittagsbetreuung beziehungsweise die Ganztagsschule der Grundschulkinder ein. Träger einer Mittagsbetreuung ist die Gemeinde oder ein privatrechtlicher Verein. Sie findet in der Schule oder in einem Hort statt.

In der Gemeinde Kolitzheim übernimmt die Mittagsbetreuung im Moment der Kindergarten in Oberspiesheim. Die Hausaufgabenbetreuung bei einer solchen Lösung ist je nach der beanspruchten Zeit freiwillig oder verlässlich, und es kann eine Gelegenheit zum Mittagessen geben, dies allerdings nur an Schultagen. Hierzu gibt es eine staatliche Förderung.

Weiter gibt es die Möglichkeiten der offenen und gebundenen Ganztagsschule, die, abgesehen von Zusatzangeboten und Mittagessen, kostenfrei sind. Diese Angebote sind in schulischer Verantwortung.
Bei der offenen Ganztagsschule müssen die Kinder mindestens zwei Tage pro Woche angemeldet werden, und dies für das ganze Schuljahr. Sie findet zu festen Zeiten und nur an Schultagen statt. Für die offene Ganztagsschule gibt es ein Modellprojekt. Hier sollen Schüler bis 18 Uhr und auch in den Ferien betreut werden können. Dafür werden dann die Eltern zuzahlen müssen.

Wegen der Raumprobleme sei noch nicht geklärt, wie die Schulkinderbetreuung in der Zukunft in Kolitzheim aussehen werde, informierte Horst Herbert weiter. Hier kämen mehrere Möglichkeiten in Frage. So werde ein Anbau an die bestehenden Schulhäuser in Erwägung gezogen. Des Weiteren der Neubau eines zentralen Schulhauses, wobei sich hier die Frage des Standortes stelle. Auch ein neuer Schulverband mit benachbarten Gemeinden sei nicht ausgeschlossen.

Daneben gebe es drei Schulhäuser, über deren Weiternutzung nachgedacht werden müsse.

 

Nach Ansicht eines Architekten könne die ehemalige Hauptschule in Unterspiesheim nicht umgebaut werden, sondern müsse abgerissen werden, antwortete Bürgermeister Herbert auf eine Frage.
Er habe wegen des Schulthemas demnächst einen Besprechungstermin mit dem Schulamt und der Regierung von Unterfranken. Vielleicht sehe man dann klarer.

 

Ein heißes Thema in der Gemeinde seien auch die fehlenden beziehungsweise nur noch wenig vorhandenen Bauplätze. Auch in neuen Baugebieten seien sie sofort verkauft, so Horst Herbert. Die Neuerschließung werde zunehmend von verschiedenen Behörden erschwert. Weiter sei ein Volksbegehren gegen Flächenfraß in Vorbereitung. Trotzdem gebe es in der Gemeinde weitere Erschließungen beziehungsweise Pläne hierfür. Eine Lösung sieht Herbert allerdings beim Bauen im Innenbereich der Dörfer, wofür es auch Zuschuss durch die Altortförderung gibt.

 

Auch auf die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge ging das Gemeindeoberhaupt ein. Dies müsse gegenfinanziert werden. Er halte hierfür die Anhebung der Grundsteuer für nötig. Die Gemeinde habe nach wie vor eine gesunde finanzielle Basis, es ständen allerdings auch kostenintensive Aufgaben wie Schule, Kindergarten, Feuerwehrgerätehäuser, Bauplatz- und Gewerbegebieterschließungen bevor, so Herbert zu diesem wichtigen Thema.

 

Deshalb müssten Prioritäten gesetzt werden.
Der Gesamthaushalt 2017 betrug nahezu 22 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro entfielen auf den Verwaltungshaushalt und zwölf Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Die Schulden betrugen zwei Millionen Euro und die Rücklagen 6,6 Millionen Euro.

 

 

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