Mainpost 23.06.2017
Gemeindenachrichten erreichen nicht jeden
Die Baukonjunktur schlägt voll durch“, so Bürgermeister Horst Herbert in der Gemeinderatssitzung, die sich auch mit Bauvorhaben befasste.
Gleich drei wurden in Zeilitzheim befürwortet. Die Ziegelei Englert beabsichtigt hinter den Betriebsgebäuden drei Wohncontainer für Arbeitskräfte aufzustellen. Die Erschließung erfolge vom Eulenberg aus.
Eine Bauvoranfrage gab es für ein Anwesen am Marktplatz. Hier sollen ein landwirtschaftliches Nebengebäude abgebrochen und das Wohnhaus erweitert werden. Dies sei das Beste was passieren könne, so Bürgermeister Herbert. Im Außenbereich von Zeilitzheim ist die Erweiterung eines Rinderstalles vorgesehen. Im Anbau sollen Kälber auf Stroh artgerecht gehalten werden.
Es gibt wieder Bauplätze
Gleich zwei Neubauten wurden für das neue Baugebiet in Oberspiesheim genehmigt. Geplant sind zwei Einfamilienhäuser mit Doppelgaragen. In diesem Baugebiet sind übrigens wieder vier Bauplätze verfügbar, deren Vormerkung abgelaufen ist.
Die mehrheitliche Zustimmung erhielten auch zwei Vorhaben in Lindach. Am Kapellenweg ist ein Gartenabstellhaus geplant, das nicht zu Wohnzwecken dienen soll. An der Längsseite des Gebäudes werde der Abstand von drei Metern zum Nachbargrundstück gewahrt, die Breitseite werde allerdings an der Grenze zu einem anderen Grundstück stehen. Da hier bereits die Garage eine Grenzbebauung aufweise, kann es, wie auch beim Pultdach, eine Befreiung vom Bebauungsplan geben.
Ein Einfamilienwohnhaus soll im rückwärtigen Grundstück eines Anwesens am Hirschfelder Weg entstehen. Die Zufahrt muss hier über den Hirschfelder Weg erfolgen. Erschlossen wird das Grundstück von hinten, indem die Leitungen entlang des Gartenweges gelegt werden.
In Gernach ist in der Straße Am Linn die Erweiterung eines Balkons vorgesehen. Da durch den Anbau die Baugrenze überschritten wird, bedurfte es der Befreiung von den Vorgaben des Bebauungsplanes. Dem stimmten die Räte ebenso zu wie einem Vorbau an einem Wohnhaus in der Unterspiesheimer Hauptstraße. Der kleine Anbau soll als Treppenhaus genutzt werden.
Eine Planung an der Bacchusstraße in Stammheim lehnten die Räte ab. Auf einem freien Grundstück in diesem alten Baugebiet soll ein Mehrfamilienwohnhaus mit drei Wohnungen entstehen. Stein des Anstoßes war die geplante Garage für vier Stellplätze.
Mit einem Abstand von nur drei Metern soll diese entlang der Straße Am Sand entstehen und auch von hier befahren werden. Diesen Abstand zur Straße fanden die Räte zu gering. Er, so Bürgermeister Herbert, habe den Bauherren vorgeschlagen, die Garage um 90 Grad zu drehen und vom Hof aus einzufahren. Eine andere Möglichkeit wäre die Zufahrt von der Bacchusstraße aus. Oder es müsse ein Abstand von fünf Metern zur Straße am Sand eingehalten werden. Mit diesen Vorgaben wurde das Vorhaben zurückgestellt.
Gerd Endres fragte nach, wann nun der Glasfaseranschluss in Lindach realisiert werde. Die Telekom habe die Aufträge vergeben und es werde sobald es geht mit den Arbeiten begonnen, antwortete Bürgermeister Horst Herbert. Allerdings gebe es Probleme mit der Telekom. Die Gemeinde wolle bei dieser Gelegenheit auch Glasfaser in jedes Haus legen, so dass nicht ein zweites Mal aufgegraben werden müsse. Dies lehne die Telekom allerdings ab, da es nicht in den Zeitplan passe. Hier müsse noch geklärt werden, wie diese Angelegenheit realisiert werden könne.
Dieter Dietz monierte, dass es in Gernach Probleme mit dem Austragen der Gemeindenachrichten gebe. Sie werden nicht in jedes Haus geliefert. Auch in anderen Ortsteilen gibt es hier Schwierigkeiten, wurde klar. Wenn die Hausbewohner keine Werbung wünschen, gebe es auch keine Gemeindenachrichten, da die Verteilung aneinander gekoppelt sei, antwortete das Gemeindeoberhaupt. Allerdings könne bei Nichtbelieferung beim Revista-Verlag angerufen werden. Die Zeitung werde dann zugeschickt.
Die Jahresrechnung 2016, die Kämmerer Werner Knoblach erstellt hatte, verlas Bürgermeister Herbert. Danach ist das Jahresergebnis des Verwaltungshaushaltes in den Einnahmen und Ausgaben mit 9,585 Millionen Euro ausgeglichen. Aus dem Verwaltungshaushalt konnten dem Vermögenshaushalt 1,5 Millionen Euro zugeführt werden. Damit ist die Zuführung aufgrund höherer Einnahmen wesentlich besser als erwartet ausgefallen. Eingeplant waren lediglich 183 400 Euro.
Wesentliche Investitionen im vergangenen Jahr waren: 234 000 Euro für Zuschüsse an Kirchen für Renovierungen, 116 000 Euro für die Altort- und Familienförderung, 153 000 Euro für den Straßenbau im Neubaugebiet Oberspiesheim, 150 000 Euro für Anschlussleitungen und Pumpwerke zur Kläranlage, 183 000 Euro für den Bau des Rad- und Wirtschaftsweges zwischen Gernach und Lindach, und 209 000 Euro für DSL-Anschlussentgelte an die Telekom.
Der Schuldenstand der Gemeinde lag Ende 2016 bei zwei Millionen Euro, der Rücklagenstand bei 5,3 Millionen Euro.