Hauptthemen der Bürgerversammlung in Zeilitzheim: Baugebiet und Hochwasserschutz

04.04.2022

Mainpost 04.04.2022

Zeilitzheim                   Bürgerversammlung

Hauptthemen der Bürgerversammlung in Zeilitzheim: Baugebiet und Hochwasserschutz

13 Gemeinderäte und 18 Bürgerinnen und Bürger konnte Bürgermeister Horst Herbert bei der Bürgerversammlung in Zeilitzheim begrüßen. Er gab einen Überblick über die zentralen Themen der Gemeinde: Einwohnerentwicklung, aktuelle Baumaßnahmen, Photovoltaik, Baugebiete, Breitbandausbau, Finanzen. Zeilitzheim zählte zum Jahresende 2021 645 Einwohner, acht weniger als im Jahr zuvor.

Thema in Zeilitzheim war und ist die Baugebietsplanung "Am Schweinfurter Tor". Es habe viele Einwendungen gegen den Bebauungsplan gegeben, man habe die ursprünglich vorgesehene Fläche halbiert, Diskussionen habe es um die Ausgleichsfläche gegeben. Die habe man jetzt gefunden. Ab nächster Woche liege der Bebauungsplan erneut aus.

Der Glasfaserausbau sei in einem Zeitfenster von drei Jahren geplant, so die Antwort des Bürgermeisters auf die Frage von Luca Krauß. Robert Scheuering kritisierte die Setzungen in der Valentin-Müller-Straße, sowohl auf der Fahrbahn als auch auf dem Gehsteig. Schon vor sieben Jahren habe er diesen Mangel angemahnt, es habe sich aber nichts getan. Dass dies eine unbefriedigende Situation sei, darin stimmte der Bürgermeister mit ihm überein. Schon vor sieben Jahren habe man die Verlegung der Glasfaserkabel abwarten wollen. Dies habe sich aber unerwartet lang hingezogen. Darüber hinaus herrsche Personalnot im Haus.

Weiter führte Robert Scheuering Klage über den Zustand eines Grundstückes westlich der Siedlung an den Gärten. Die Gemeinde habe diese Grundstücke verpachtet, es lagere dort Holz in erheblicher Menge, der Anlieferbetrieb sorge für vermehrtes Verkehrsaufkommen. Der Bürgermeister sagte zu, mit dem Pächter zu sprechen.

Die Einwendungen der Anwohner gegen den Bebauungsplan "Schweinfurter Tor 2" seien nicht an die Gemeinderäte weitergeleitet worden, so Robert Scheuering in einem weiteren Kritikpunkt. Er wandte sich auch dagegen, dass zwei Zeilitzheimer Gemeinderäte von der Beschlussfassung über den Bebauungsplan ausgeschlossen waren. Er stellte auch den Antrag, dass der Flächennutzungsplan für dieses Baugebiet zurückgenommen werde.

Der Bürgermeister hielt ihm entgegen, dass das Verfahren zur Genehmigung des Bebauungsplans nach den gesetzlichen Vorgaben durchgeführt worden sei. Die beiden Gemeinderäte hätten wegen möglicher Interessenskonflikte nicht an der Abstimmung teilnehmen können. Die Einwendungen der Bürgerinnen und Bürger und der Behörden seien im Beschlussvorschlag dargestellt gewesen.

Fläche teuer gekauft

Der Flächennutzungsplan sei bereits in den 90er Jahren beschlossen worden, die Fläche sei als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen worden. Aus seiner Sicht mache es keinen Sinn, den Flächennutzungsplan zurückzunehmen, da die Gemeinde die Fläche teuer gekauft habe, und man so auch längerfristig Baugrundstücke zur Verfügung habe. Jetzt werde der Bebauungsplan im Hauptverfahren ausgelegt, da können Einwendungen vorgebracht werden.

Matthias Erhard wunderte sich, dass sich Robert Scheuering gegen das neue Baugebiet wehrt. Es sei doch ein Anliegen, dass auch die eigenen Kinder in ihrem Heimatort einen Bauplatz bekommen könnten könnten. Nicht der Baulärm und das erhöhte Verkehrsaufkommen seien der Grund, dass er sich gegen das Baugebiet wende, sondern das Problem des Grundwassers und des Wasseranfalls bei Starkregen, so Robert Scheuering.

Luca Krauß wandte sich gegen den Vorwurf von Robert Scheuering, dass die Einwendungen der Einwohner bei der Gemeinderatssitzung nicht angesprochen worden seien. Er sei bei der Gemeinderatssitzung als Zuhörer dabei gewesen, da seien die Einwendungen der Bürger und Bürgerinnen Thema gewesen.

Heinz Herbert wünschte sich Abfallkörbe am Friedhof. Die Abfallkörbe am Friedhof habe man in allen Gemeindeteilen schon vor längerer Zeit abgeschafft, weil damit Missbrauch getrieben wurde, Privathaushalte ihren Müll darin entsorgt hätten, begründete der Bürgermeister die Abschaffung.

Ob die Gemeinde schon Überlegungen zum Thema "Hochwasserschutz" angestellt habe, wollte Klaus Brändlein wissen. Man sollte das Wasser im Oberlauf der Gewässer aufhalten, beziehungsweise den Abfluss verlangsamen, gab der Bürgermeister zur Antwort. Man sei dabei, zusammen mit den Nachbargemeinden ein Hochwasserschutzkonzept zu entwickeln. Klaus Brändlein bot auch an, dass man in Eigenleistung Schutzmaßnahmen gegen den großen Wasseranfall bei Starkregen vornehmen wolle. Das wolle man jedoch nur im Rahmen einer umfassenden Lösung tun.

Dass für solche Schutzmaßnahmen ein umfassendes Konzept nötig sei, dieser Meinung stimmte Horst Herbert zu. Dafür solle man sich einmal zusammensetzen, denn dieses Problem gebe es auch in anderen Orten, etwa in Stammheim. Das Wasser komme aber nicht nur durch Starkregen in die Häuser, sondern von unten, das Wasser staue sich und dringe in die Keller ein. Der Vorschlag von Klaus Brändlein, Experten dazu zu holen, um nach Lösungen zu suchen, wurde von Gemeinderat Peter Dietrich unterstützt.


 

 

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