Mainpost 10.05.2021
Herlheim
Hilfe für das Erdbebengebiet
Seit Jahren sammeln die Veteranenfreunde Herlheim Hilfsgüter für das ostslawonische Valpovo in Kroatien und transportieren sie regelmäßig dorthin oder lassen sie vom Roten Kreuz aus Zagreb abholen. Die Rot-Kreuz-Mitarbeiter vor Ort verteilen die Güter dann an Bedürftige. Auch in diesem Jahr bestellten die Veteranenfreunde für den Transport der gesammelten Artikel über ihre Verbindungen in Valpovo einen Lkw beim kroatischen Roten Kreuz in Zagreb.
Aus den Gesprächen dazu ging dann hervor, dass im Erdbebengebiet bei den Städten Sisak und Petrinja noch sehr viel Hilfe benötigt werde. Und es wurde angefragt, ob die diesjährige Lieferung nicht ins Erdbebengebiet transportiert werden könne. In dieser mittelkroatischen Region ereignete sich am 29. Dezember des vergangenen Jahres ein verheerendes Erdbeben, dem weitere Nachbeben folgten. Dabei gab es schwere Schäden. Mehrere tausend Gebäude stürzten ein oder sind beschädigt. Die Menschen müssen in Notunterkünften leben, bis die Häuser und Wohnungen saniert oder wieder aufgebaut sind. Im Moment sind zirka 1400 Container zur Unterbringung der Obdachlosen aufgestellt. Außerdem verloren sie oft Hab und Gut.
Der Bitte aus Zagreb folgend, starteten die Veteranenfreunde einen Aufruf im Amtsblatt der Gemeinde Kolitzheim mit einer Liste der dringend benötigten Artikel. "Kaum zu glauben, wieviel Unterstützung wir erfahren haben," freut sich Clubleiter Ewald Kopp. "Nicht nur aus Herlheim, auch aus anderen Ortschaften der Großgemeinde Kolitzheim und darüber hinaus erhielten wir viele Pakete mit den gewünschten Sachen für die Aktion." Dazu kamen dann noch die eigentlich für Valpovo bereitstehenden Hilfsmittel. Auch den Erlös einer Metallsammlung, bei der 210 Euro zusammenkamen, nutzten die Veteranenfreunde für den Erwerb von Hygieneartikeln.
Wegen der Corona-Situation war zunächst unklar, wann und wie die Lieferung stattfinden solle. Schwierig wäre es auch gewesen, den großen Lkw des Roten Kreuzes aus dem Erdbebengebiet abzuziehen. Letztendlich ging alles ganz schnell. Eine kroatische Spedition leitete einen Sattelzug mit dem Fahrer Miroslav Balog von der Abladestelle Nürnberg weiter nach Herlheim.
Hier hatten fleißige Helfer innerhalb weniger Stunden die Sachen bereits verladefertig zusammengestellt. So konnte der Lkw mit einer zirka 13 Meter langen Ladefläche in gut zwei Stunden bis auf den letzten Zentimeter beladen werden. Neben den geübten Helfern Norbert Günther, Bertla Markert sowie Ewald, Matthias und Hermann Kopp war dabei der Einsatz von Reinhard Schmitt mit seinem Teleskoplader von großem Nutzen.
Pflege- und Kinderbetten mit Matratzen, Hygieneartikel, Geschirr, Herde, Kochplatten und Heizgeräte, Bekleidung, Toilettenstühle, Kinderwagen, Rollatoren, Krücken und vieles, vieles mehr gingen auf die Reise ins Erdbebengebiet.
Ganz wichtig ist für Clubleiter Ewald Kopp, sich im Namen der Veteranenfreunde bei den allen spendefreudigen Menschen in der Region zu bedanken.
Die Hilfslieferung ist mittlerweile im Erdbebengebiet angekommen, und es wurde bereits mit der Verteilung durch das Rote Kreuz begonnen. "Auch wenn die Mitglieder bedauern, dass coronabedingt keine Veranstaltungen stattfinden können, ist der Zusammenhalt groß, und es laufen immer wieder Aktionen, soweit es die Corona-Regeln zulassen," betont Clubleiter Ewald Kopp.