Mainpost 23.11.2017
KOLITZHEIM/SULZHEIM
Kläranlage und Finanzen mit guten Werten
Etwa eine Million Euro hat der Abwasserzweckverband Kolitzheim-Sulzheim zum Jahreswechsel an Rücklagen. Aus diesem Topf finanziert der Verband im kommenden Jahr seinen Vermögenshaushalt in Höhe von 450 000 Euro.
In ihrer Sitzung am Montagabend im Kolitzheimer Rathaus beschlossen die Verbandsräte einhellig den Haushalt 2018 samt Satzung. Der Haushalt hat ein Gesamtvolumen von 744 800 Euro. Der Verwaltungshaushalt (die Kosten des laufenden Betriebs) ist mit 294 800 Euro veranschlagt. Die Satzung tritt am 1. Januar 2018 in Kraft. Weil der Bau der Zeilitzheimer Kläranlage etwa 700 000 Euro weniger gekostet hat als ursprünglich veranschlagt, kann der Abwasserzweckverband der beiden Gemeinden auf eine finanzielle Reserve von einer Million Euro zurückgreifen. „Ein erfreulicher Aspekt“, ließ Verbandsvorsitzender Horst Herbert durchblicken. „Die Anlage ist deutlich günstiger gekommen als geplant“, lautete sein Fazit zu dem über sechs Millionen Euro teuren Projekt. Verband schuldenfrei
Im kommenden Jahr können nun aus der Rücklage ausstehende Schlussrechnungen von bereits getätigten Maßnahmen auf der Verbandskläranlage beglichen werden. In drei Jahren soll außerdem eine Phosphatfällstation nachgerüstet werden, die dann ebenfalls aus den Rücklagen finanziert werden kann.
Der Abwasserzweckverband Kolitzheim-Sulzheim ist laut Vorbericht des Kämmerers Werner Knoblach schuldenfrei. 2018 sind auch keine neuen Verbindlichkeiten vorgesehen, weil der Zweckverband voll über Umlagen der Mitgliedsgemeinden finanziert wird. Offen ist noch der Umlageschlüssel für die Betriebskosten, die die einzelnen Mitgliedsgemeinden nach ihren zugeführten Abwassermengen zu leisten haben.
Nachdem Sulzheim jetzt komplett angeschlossen ist, werden die ab Oktober 2017 zugeführten Abwassermengen auf einen Jahreswert hochgerechnet und im Verhältnis für das Jahr 2018 angesetzt. Erst im Januar wird man exakte Werte haben. Weinlese war keine Belastung
Klärwärter Jürgen Rettner berichtete von einigen Kinderkrankheiten an der neuen Zeilitzheimer Kläranlage in diesem Jahr. Es gab anfängliche Probleme mit dem Sandfang sowie Lüftungsprobleme im Belebungsbecken. Ein neues Belüftungsgebläse für den Sandfang wurde installiert, weil das alte zu klein dimensioniert war. „Seitdem haben wir keine Probleme mehr“, so Rettner.
Alle Mängel wurden auf Garantie beseitigt. „Die Pumpen laufen sehr gut“, sagte er. Auch die Reinigungswerte auf der Kläranlage seien prima. Sein Fazit: „Die Kläranlage funktioniert bei der Reinigung hervorragend.“ Die Sichttiefe im Belebungsbecken liege bei zwei Meter. Die jüngste Weinlese in Zeilitzheim sei „trotz extremer Ernte in kürzester Zeit von 14 Tagen spurlos an der Kläranlage vorübergegangen“.
Zirka 300 Tonnen Klärschlamm wurden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgebracht. Derzeit überlege man, so Rettner, ob der Klärschlamm verbrannt werden soll. Dazu sei aber ein überdachtes Trocknungslager erforderlich. Wie man in Zukunft mit dem Klärschlamm verfährt, wurde anschließend ausführlich in der Ratsrunde diskutiert, ohne dass letztlich ein Beschluss gefasst wurde.
Nachdem es bei der örtlichen Prüfung der Jahresrechnung 2016 keine Beanstandungen gab, stellte das Verbandsgremium die Jahresrechnung einstimmig fest. Dem Vorsitzenden Horst Herbert und Kämmerer Werner Knoblach wurde Entlastung erteilt.