Mainpost 08.07.2022
Gernach
Kurt Pohli feierte seinen 90. Geburtstag
In geistiger Frische, am Ortsgeschehen, an Politik und auch am kirchlichen Geschehen interessiert, konnte Kurt Pohli seinen 90. Geburtstag feiern. Die Musikkapelle Gernach bereitete dem Jubilar eine besondere Überraschung: zu seinem Geburtstag kamen die Musikanten direkt zu ihm nach Hause zu Besuch, spielten ihm ein Ständchen und hielten ihre Musikprobe ab. Dass die Musiker zu seinem 90. Geburtstag besonders gratulierten, hat seinen guten Grund: Bereits seit 1947 spielte Kurt Pohli bei den Gernacher Musikanten mit. Daher wurde er 1997 vom damaligen Weihbischof Helmut Bauer und vom Nordbayerischen Musikbund für seine aktive Musikertätigkeit über 50 Jahre geehrt. 1982 war er Gründungsmitglied der Gernacher Musikkapelle. Bis ins Jahr 1996 war er als Trompeter aktiv, schweren Herzens musste er aus gesundheitlichen Gründen das Musizieren aufgeben.
Geboren wurde der Jubilar am 5. Juli 1932 als drittes Kind der Eheleute Bruno und Regina Pohli, geborene Mohr. Sein Zwillingsbruder starb neun Monate nach der Geburt. "Meine Eltern erzählten mir später, dass ich so klein war, dass ich in einen Maßkrug gepasst hätte", berichtete der Jubilar über seine frühe Kindheit. Aber schon als Schüler zeichnete sich Kurt Pohli durch seine vielseitigen Interessen und seinen wachen Geist aus. Mit der Jugendgruppe der katholischen Jugend war er gerne mit dem Fahrrad unterwegs, später stieg er auf sein geliebtes Sachs-Motorrad um.
Geschwister versorgten die Landwirtschaft
Sein Vater musste noch 1944 einrücken und kam erst 1947 aus der französischen Gefangenschaft zurück. In dieser Zeit mussten die Geschwister zusammen mit ihrer Mutter die Landwirtschaft versorgen. Er übernahm dann die Landwirtschaft, nachdem sein ältester Bruder eine Anstellung fand. Seine Schwester Maria und ihr Mann Walter unterstützen ihn dabei. Über 20 Jahre fuhr er zuverlässig und unfallfrei Mähdrescher beim Lohndruschunternehmen Werner Treutlein.
Kurt Pohli war schon als Kind ein leidenschaftlicher Fußballspieler – nach dem Zweiten Weltkrieg bis ins Jahr 1974. Er war ein Konditionswunder: "Es kam vor, dass ich nach der Fußwallfahrt nach Dettelbach noch in der ersten und zweiten Mannschaft gespielt habe", erinnert sich der Jubilar. Als Siebener trat er im Jahr 1980 die Nachfolge seines Vaters in diesem Amt an. Auch bei der KAB Gernach ist Kurt Pohli Mitglied. Aktiv war er auch lange Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen ist Kurt Pohli aktiv, vielseitig interessiert. Täglich liest er die Main-Post, verfolgt die Nachrichten aus aller Welt. Gerne unterhält er sich, ist vor allem jungen Menschen gegenüber aufgeschlossen. Sein Wunsch: "Dass ich noch lang meine Selbständigkeit bewahren kann."