Lindach fünf Wochen im Theaterfieber

07.03.2018

Mainpost 07.03.2018

LINDACH
Lindach fünf Wochen im Theaterfieber

 

Stets kurz vor und nach Ostern steigt in Lindach das Theaterfieber, wenn die Laienspieler des Kulturvereins Dorfbühne Lindach im FC-Sportheim auf den Brettern stehen. Die zehn Vorstellungen 2018 sind ausverkauft; für Freitag, 6. April, wird eine Zusatzvorstellung angeboten, für die es auch schon Karten gibt. Seit 1991 wird in Lindach ununterbrochen Laientheater gespielt. Die Premiere des lustigen Dreiakters „Eine himmlische Beförderung“ von Wolfgang Bräutigam, die Theaterleiter Rainer Feulner in Szene setzte, ist schon Geschichte. Für das Stück werden immerhin 13 Darsteller benötigt, die fast alle aus dem Dorf stammen, von einer Ausnahme abgesehen. Insgesamt sind 19 Akteure am diesjährigen Theater beteiligt.

Verwechslungen und Lokalkolorit In der Komödie geht es drunter und drüber; Verwicklungen, pointiert mit Sprüchen, gewürzt mit Lokalkolorit, wo sich so mancher Ortsbewohner wiederfand, sorgen für Heiterkeit. Phantasievolle Kostüme, eindrucksvolle Requisiten, Licht- und Toneffekte sowie das bemerkenswerte Bühnenbild ließen den Premierenabend zum Erlebnis werden.

Geprägt war die Handlung von zwei mysteriösen Gestalten, die bei einer Hochzeitsvorbereitung ihr Unwesen trieben: Der junge Teufelslehrling Diavolo, der sich mit seinem Umhang unsichtbar machen konnte (dargestellt von Horst Niedermeyer) kommunizierte ständig mit dem Publikum und versuchte immer wieder, die Hochzeit von Yvonne Weismann und Klaus-Dieter Faber zu torpetieren (gespielt von Nicole Kramny und Christian Hellert). Gegenpart zum Herrn der Unterwelt war das Engelchen Raphaela (Eva Rock), das mit Harmonie-Staub die Intrigen des Teufels wieder einigermaßen gerade bog.

Auch sie war durch ihren Umhang unsichtbar. Auf die Erde geschickt wurde der Teufelslehrling von seiner Großmutter Luzifera (Erika Heller), während das Lehrlingsengelchen der Himmelsfürst Petrus höchstpersönlich (gemimt von Rainer Feulner) herniedersandte. Die überirdische Gestalten wollten einen Karriereaufstieg erlangen. Um in den Genuss dieser himmlischen Beförderung zu kommen, mussten sich die beiden in ihrem jeweiligen Metier bewähren. So sorgte der Teufel stets für Unfrieden und das Engelchen für Harmonie.
Um hier zielführend tätig zu werden, kam ihnen die geplante Hochzeit gerade recht. Lange bevor das Brautpaar aus der Ferne endlich zurückkam, um zu heiraten, planten die Brautmutter Erika (Gudrun Rieger) und ihre Busenfreundin Hilde (Elisabeth Dägele) die Hochzeit bis ins Detail, ohne dass die Brautleute einbezogen wurden.
Brautvater Albert (Heinz Rock) versprach sich von der Hochzeit gewisse Vorteile, weil er finanziell etwas klamm schien: einen Schwiegersohn mit dem nötigen Kleingeld, damit der „Bau eines großen Mietshauses“ mit seinem Kumpel Heinz (Matthias Faulhaber) verwirklicht werden konnte. Weil es am Kapital fehlt, muss man sich eben Winkelzüge ausdenken.

Mit dem Brautpaar kamen noch andere Personen ins Haus. Die künftige Schwiegermutter Henriette (Hannelore Wiederer): elegant, ganz Dame von Welt. Kein Wunder, dass sich der Hausherr Albert und sein Kumpel Heinz in ihr verguckten.
Gleichzeitig sahen sie in ihr eine potente Person, um der Kapitalabschöpfung einen Schub zu verleihen. Doch sie hatten die Rechnung ohne den Teufelslehrling gemacht. Der mischte unsichtbar, wie er meist auftrat, mit, um die Tour zu vermasseln. Das ging so weit, dass sie in unangenehme Situationen bezüglich der Treue zu ihren Ehefrauen gerieten, was den Haussegen oftmals schief hängen ließ.
Da hatte dann das Engelchen Raphaela alle Hände voll zu tun, die Wogen zu glätten. Die Situation spitzte sich zu, als mit der Schwiegermutter auch die Trauzeugen kamen, gespielt von Martin Hellert und Natascha Schlüter. Es kam sogar soweit, dass aufgrund der verworrenen Verhältnisse die Hochzeit mehrmals ab- und wieder angesagt werden musste.

Das übernahm stets die Busenfreundin der Hausfrau, denn sie hatte Prokura. Theatergruppe perfekt abgestimmt Letztlich, nach vielen Intrigen, wurde aus der geplanten Hochzeit doch nichts, weil sich das Paar in der Wahl seiner Partner anders entschieden hat. Und wer hatte da wohl die Hand im Spiel? Natürlich das Teufelchen. Ob dieses Erfolgs konnte es endlich, ebenso das Engelein für seine Bemühungen, einer himmlischen Beförderung entgegensehen. Von den Schauspielern verlangte das mehr als zweistündige Stück einiges ab. Auch Helfer drum herum leisteten wichtige Beiträge: Torsten und Marina Wehner beim Vorverkauf der Karten, die Bühne gestalteten Daniela und Helmut Reisbeck, Techniker war Thomas Schön, unter der Bühne wirkte Magda Hellert als Souffleuse, Maskenbildnerinnen waren Erika Heller und Eva Rock.

 

 

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