Mainpost 11.02.2021
Gernach
Nachbarschaftshilfe Gernach ist das "jüngste Kind"
Ohne die Unterstützung meiner Ehefrau wäre es nicht möglich gewesen, diese Aufgaben zu übernehmen", meint Erhard Scholl rückblickend. Dazu zählten für den heute 73-Jährigen nicht nur das Engagement vor Ort im Kindergartenträgerverein, in Kirchengemeinde, für den Jugendtreff Komm-In und in der "Nachbarschaftshilfe Gernach". Auch im Verein "Männer contra Gewalt" und im Bundesverband katholischer Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater oder im Diözesanrat brachte der Diplom-Theologe und Diplom-Psychologe sein Wissen ein. Ende letzten Jahres wurde er für sein ehrenamtliches Wirken von Ministerpräsident Markus Söder geehrt.
Anfang der 1990er Jahre wurde Erhard Scholl für mehrere Jahre Vorsitzender des Kindergartenträgervereins St. Johannis. Da galt es, den Umbau des gemeindlichen Gebäudes abzuschließen, in dem diese Einrichtung untergebracht war. Gerne erinnert sich Scholl an die Kindergartenfeste und an das später alljährlich ausgerichtete Fest zu Ehren des neuen Namenspatrons "Heiliger Franziskus".
Trägerverein blieb erhalten
Dieses Fest wird jetzt auch noch vom Jugendtreff Komm-In gefeiert. Denn der Kindergartenbetrieb wurde 2009 eingestellt. Als im folgenden Jahr die Räume als Jugendtreff Komm-In umgenutzt wurden, war Erhard Scholl "im Hintergrund" bis 2015 als Zweiter Vorsitzender und danach bis heute als Schriftführer tätig. Dazu gehörten die organisatorische Vorbereitung von Festen und auch die Berichte für die Main-Post, zu deren freien Mitarbeitern er sei 1986 zählt. "Ich war froh, damals den Kindergartenträgerverein erhalten zu können, indem sich der Vereinszweck änderte." Denn es wurde die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit sowie Seniorenarbeit und sonstige caritative Tätigkeiten im Bereich der Katholischen Filiale St Aegidius Gernach hinzugefügt.
Die "Nachbarschaftshilfe Gernach" entstand 2019, nachdem Erhard Scholl und Dieter Dietz, der Vorsitzende der Eigenheimervereinigung, aufgrund einer Veranstaltung der Aktion Gemeinsinn die Idee dazu bekamen. Angeboten werde für Erwachsene Spielenachmittage, Schach und auch das besinnliche Angebot "Silencio".
Der Verein "Männer contra Gewalt" entstand in den 1990er Jahren aus der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft des Landkreises Schweinfurt heraus. Männer, die im Bereich Pädagogik oder Psychologie sich mit dem Thema Gewalt im sozialen Nahraum auseinandersetzten, schlossen sich zusammen. So konnten sie Männern, die gewalttätig geworden waren, Wege aus diesem Handeln zeigen. Seit 2001 ist Erhard Scholl ehrenamtlich in der Leitung dieses Vereins eingebunden.
Ausstellung konzipiert
Von 1988 bis 1996 war Erhard Scholl Vorstandsmitglied im Bundesverband Katholischer Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater e.V., dessen Vorsitz er von 2007 an acht Jahre innehatte. Anfang 2000 war er Mitglied im Diözesanrat und leitete einige Jahre den Sachausschuss "Ehe und Familie". In der Kirchengemeinde übernahm er für eine Legislaturperiode den Vorsitz im Pfarrgemeinderat der Pfarreiengemeinschaft St. Raphael. Gerne erinnert er sich an die Ausstellung "Glaube im Wandel", die er zusammen mit seiner Frau im Jahr 2000 konzipiert und präsentiert hat. Dem Team der Vorbeter in der Pfarrei gehört er seit mehr als zwei Jahrzehnten an.
"Zurzeit sind mir zwei Ämter gleich wichtig: das Amt des Vorsitzenden des Johannisvereins, weil die Nachbarschaftshilfe als das "jüngste Kind" des Vereins natürlich besondere Pflege braucht", erklärt Erhard Scholl. Und das Amt des Vorsitzenden des Vereins "Männer contra Gewalt", weil die Arbeit durch Corona sehr eingeschränkt ist "und wir unsere Angebote weiter aufrechterhalten wollen".