Neues Feuerwehrhaus bekommt drei Stellplätze

11.12.2017

Mainpost 11.12.2017

UNTERSPIESHEIM
 Neues Feuerwehrhaus bekommt drei Stellplätze

Für die vielen Besucher der Gemeinderatssitzung in Kolitzheim reichten auch die zusätzlich aufgestellten Stühle nicht. Einige mussten sich mit Stehplätzen begnügen. Vor allem Feuerwehrmänner und -frauen jeden Alters und Ranges waren gekommen, nicht nur aus Unterspiesheim, um die Diskussion des Gemeinderates in Sachen neues Feuerwehrhaus in Unterspiesheim zu verfolgen.

Bürgermeister Horst Herbert erinnerte bei seiner Einführung ins Thema an den im vergangenen Jahr in Auftrag gegebenen Feuerwehrbedarfsplan für die gesamte Gemeinde. Dessen endgültiges Ergebnis liege noch nicht vor.
Das gelte es noch abzuwarten. Jetzt müsse man entscheiden, ob das neue Feuerwehrhaus zwei oder drei Stellplätze für Feuerwehrfahrzeuge erhalten solle.

Im Moment seien für den Bedarf nur zwei Plätze notwendig. Das alte Gebäude habe jedoch drei Stellplätze die alle belegt sind. Der Kommandowagen wäre allerdings nicht unbedingt notwendig, wie sich Kreisbrandrat Holger Strunk äußerte.

100 000 Euro mehr
Kommandant Andre Schirmer plädierte dafür, ein Haus mit drei Stellplätzen zu bauen. Für diesen dritten Stellplatz, der rund 100 000 Euro mehr kosten wird, gebe es eine Förderung von 71 000 Euro. Damit verbunden wäre allerdings, dass in den nächsten Jahren ein weiteres Fahrzeug angeschafft werden müsste. Andernfalls könnte man die Fördergelder für den Stellplatz aber auch zurückzahlen, so Schirmer. Die Notwendigkeit des zusätzlichen Platzes begründete der Kommandant mit den vielfältigen Aufgaben und Einsätzen, die die Unterspiesheimer Feuerwehr zu bewältigen habe. So habe es in diesem Jahr bereits 38 Einsätze mit insgesamt 547 Einsatzstunden für die Feuerwehrleute gegeben.

Mit 50 Aktiven und 14 Jugendlichen sei seine Truppe auch sehr gut aufgestellt und habe keinen Nachwuchsmangel, so Schirmer weiter. Der Ausbildungsstand der Männer und Frauen sei in verschiedenen Bereichen sehr gut. So gebe es sechs Zugführer. Ausbildungsveranstaltungen finden regelmäßig statt und in jedem Jahr werden Leistungsprüfungen absolviert.

Auch Kreisbrandrat Holger Strunk bezeichnete die Unterspiesheimer Feuerwehr als hoch motiviert und vorbildlich ausgebildet. Für ihn wäre es sinnvoll, noch ein Tanklöschfahrzeug anzuschaffen, das beispielsweise bei Aussiedlerhöfen oder an anderen Stellen, wo es kein Wasser gebe, eingesetzt werden könnte.
Diskussion für manche überflüssig In der Diskussion zeigte sich, dass sich die Gemeinderäte beinahe einhellig für den dritten Standplatz aussprachen. Manche fanden die Diskussion darüber sogar unnötig oder zeigten sich überrascht, dass der Unterspiesheimer Feuerwehr eigentlich nur zwei Fahrzeuge zustehen sollen.

 

 

Lediglich Kurt Scheuering wollte wissen, was ein Tanklöschfahrzeug mit 3000 Liter Fassungsvermögen, wie von Kreisbrandrat Struck vorgeschlagen, kostet. 270 000 bis 290 000 Euro lautete die Antwort.
Als notwendig und gerechtfertig bezeichnete Reinhold Holzheid den Anspruch auf einen dritten Stellplatz. Unterspiesheim sei die Feuerwehr mit dem größten Aufgabenbereich in der Gemeinde.
So gebe es oft Einsätze auf der B286. Eric Dittmann und Berthold Pfaff meinten, man solle nicht so kurzfristig denken, sondern in die Zukunft schauen.

Martin Mack erinnerte, dass Feuer- und Katastrophenschutz eine Pflichtaufgabe der Gemeinde sei, die diese an Freiwillige weitergebe. Deshalb müssten diese Männer und Frauen unterstützt werden.

Durch den Ausbau der B286 kämen eventuell noch mehr Einsätze auf die Feuerwehren zu, befürchtete Mack weiter. Ein späterer Anbau ans Feuerwehrhaus käme teurer und es gebe weniger Förderung.
Bei einem Bau mit drei Stellplätzen werde man in einen Bereich kommen, bei dem die Bauarbeiten europaweit ausgeschrieben werden müssen, informierte Bürgermeister Horst Herbert. Dadurch werde man Zeit verlieren. Maßgebend sei hier das Architektenhonorar, wenn dieses über 200 000 Euro liege.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, ein Feuerwehrgerätehaus mit drei Stellplätzen in Unterspiesheim bauen zu lassen. Allerdings sei die Bezuschussung noch offen, so Bürgermeister Horst Herbert.
Hier wolle man zuerst den Feuerwehrbedarfsplan abwarten, der die gesamte Gemeinde betrachte.
Bei den als Zuschauer anwesenden Feuerwehrleuten bedankte sich das Gemeindeoberhaupt zum Schluss für deren freiwillige, ehrenamtliche Tätigkeit.

 

 

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