Mainpost 28.01.2022
Kolitzheim
Planungskonzept für Bauhoferweiterung steht
Die Stellungnahme der Gemeinde zu dem Plan der Firma Beuerlein GmbH & Co. KG, den Quarzsand-Tagesabbau in Obereisenheim zu erweitern, die Vorstellung des Planungskonzeptes zur Erweiterung des Bauhofs der Gemeinde in Kolitzheim und die Bekanntgabe des vorläufigen Rechnungsergebnisses des Haushaltsjahres 2021 waren die wichtigsten Tagesordnungspunkte der Gemeinderatssitzung.
Außerdem gab der Bürgermeister bekannt, dass die Regierung von Unterfranken den Neubau der Grundschule an einem Standort fördert, sodass es nicht zu einer Renovierung des bestehenden Schulgebäudes in Unterspiesheim kommen werde. Über den Standort wird der Gemeinderat entscheiden. In Kolitzheim, Herlheim und Unterspiesheim stehen geeignete Grundstücke für den Schulhausneubau zur Verfügung, wie der Bürgermeister auf Nachfrage von Renate Moller mitteilte. Die Sportberatung muss noch eine Stellungnahme abgeben. Die wird in den kommenden Tagen erwartet.
Geschäftsführer Dominik Dorsch informierte über das Vorhaben der Firma Beuerlein: Es ist geplant, die Abbaufläche für Quarzsand um knapp zwölf Hektar zu erweitern. Die Erweiterungsflächen werden vorwiegend landwirtschaftlich genutzt. Es wird von einer Abbautiefe von etwa zwölf Metern ausgegangen, das Abbauvolumen beträgt etwa 700 000 Kubikmeter. Nach Beendigung des Abbaus ist eine Rekultivierung des Geländes vorgesehen.
Die Gemeinde wird als angrenzende Nachbarkommune an dem Genehmigungsverfahren beteiligt und gebeten, zu diesem Vorhaben Stellung zu nehmen. "Der Gemeinderat nimmt die Planung zur Kenntnis und sieht keine gemeindeeigenen Belange berührt" lautete der Beschlussvorschlag, der einstimmig angenommen wurde.
Als Vertreter des Bauhofs erläuterte Nico Höfer zusammen mit seinem Kollegen Matthias Pfaff die aktuelle personelle und bauliche Situation des Bauhofs, um die Notwendigkeit der Erweiterung zu zeigen. Als der Bauhof in den neunziger Jahren gebaut wurde, zählte der Bauhof fünf Mitarbeiter, inzwischen ist die Mitarbeiterschaft auf zehn Personen angewachsen.
Der Wasserwart arbeite in Ermangelung eines eigenen Büros in der alten Poststelle. Diese sei für die Materiallagerung für die Sanitärartikel, die für den Wasserbereich nötig seien, nur bedingt geeignet. Es sei dort auch keine Duschmöglichkeit vorhanden. Die vorhandene Fahrzeughalle habe keinen Abfluss, sodass bei Regenwetter oder auch nach Einsätzen von Streufahrzeugen das Wasser in der Halle stehe.
Architekt Florian Göger vom gleichnamigen Architekturbüro erläuterte zusammen mit seiner Kollegin Petra Zinser das Planungskonzept. Die bestehende Konstruktion solle erhalten bleiben, die Erweiterung in Richtung Nordwesten in der gleichen Konstruktionsart mit Leimbindern und Trapezblech als Fassade vorgenommen werden.
Im Erdgeschoss werden Werkstatt und Büro erweitert, im Obergeschoss wird der Aufenthaltsbereich vergrößert, Sanitäranlagen für Frauen und Männer sind vorgesehen. Im Obergeschoss ist auch eine Lagerfläche für leichteres Material geplant. Angeregt wurde auch, ein barrierefreies WC im Erdgeschoss vorzusehen, was nach Auskunft des Architekturbüros mit relativ wenig Kosten realisierbar wäre.
Die Kosten für die Baukonstruktion und die Technik belaufen sich auf etwa 330 000 Euro. Die Verlagerung der Sanitäranlagen ins Erdgeschoss, wie von Renate Moller vorgeschlagen, würde einen deutlich größere Anlage der Erweiterung mit entsprechend höheren Kosten nötig machen. Für die Außenanlagen und weitere Nebenkosten habe man noch keine Kostenschätzung vorgelegt, da noch zu entscheiden ist, ob die bestehende Heizung lediglich erweitert wird, oder ob man an eine nachhaltigere Heizung, etwa mit Hackschnitzeln umstellen sollte, was ungleich teurer käme.
Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, wird eine Energieberatung eingeschaltet. Nötig wäre auch der Austausch des vorhandenen Ölabscheiders für den Fahrzeug-Waschplatz im Freien. Die Anfrage von Johann Duczak, ob die Realisierung dieses Projektes finanziell verkraftbar wäre, beantwortete der Bürgermeister mit einem klaren "Ja". Es werde in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses entschieden, in welcher zeitlichen Reihenfolge die Vorhaben angegangen würden, damit sie von der Verwaltung auch zu bewältigen seien, so die Auskunft von Horst Herbert auf die Nachfrage von Peter Dietrich.
Mit zwei Gegenstimmen bekam das Planungskonzept grünes Licht vom Gemeinderat.