Premiere als Sitzungsleiterin für Katharina Graf

26.02.2021

Mainpost 26.02.2021

Kolitzheim

Premiere als Sitzungsleiterin für Katharina Graf

Ein besonderes historisch zu benennendes Ereignis war die Sitzung des Kolitzheimer Gemeinderats am Dienstag dieser Woche: Katharina Graf, die stellvertretende Bürgermeisterin hatte ihre Premiere als Leiterin der Gemeinderatssitzung. Sie vertrat Bürgermeister Horst Herbert. Soweit ersichtlich, hat bisher noch nie eine Frau eine Sitzung eines Gemeinderats geleitet – weder in der Zeit seit dem Zusammenschluss der acht Gemeinden, die der Gemeinde Kolitzheim angehören, noch vorher.

Bauanträge bestimmen Tagesordnung

Die Tagesordnung der Sitzung war bestimmt von Bauanträgen, die Geschäftsführerin Annette Beuerlein vorstellte. Formsache war die Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens zur Verlängerung des Vorbescheides für den Neubau eines Einfamilienhauses in Lindach um drei Jahre. Das Bauvorhaben liegt im unbeplanten Innenbereich, es wurde um die Errichtung eines zweigeschossigen Gebäudes angefragt.

Zustimmung des Gremiums erhielt auch das Vorhaben, einen eingeschossigen Anbau an ein bestehendes Wohnhaus vorzunehmen. Die Baugrenze wird durch den Anbau zwar um drei bis fünf Meter überschritten, aber es ist immer noch genügend Abstand zu den Nachbargrundstücken gegeben. Die Abweichung von der vorgeschriebenen Dachneigung erhielt ebenfalls grünes Licht.

Gemeindliches Einvernehmen wurde auch dem Bauvorhaben in Zeilitzheim erteilt, das den Ausbau des Dachgeschosses des bestehenden Wohnhauses und den Einbau von vier Dachliegefenstern vorsieht. Keine Einwendungen hat der Gemeinderat gegen den Anbau eines Wintergartens an ein Wohnhaus in Oberspiesheim.

Bauvorhaben im Altort

Formsache war ebenfalls ein Antrag auf Vorbescheid für die Errichtung eines neuen Wohnhauses an Stelle des bestehenden Wohnhauses, das abgebrochen werden soll. Der Abstand zum Nachbargrundstück soll 60 Zentimeter anstatt der bisherigen 40 Zentimeter Abstand betragen.

Der Antrag auf Vorbescheid ist bei Bauvorhaben im Altort nötig, informiert die Geschäftsleiterin, auch wenn es sich hier um vergleichsweise geringe Änderungen handelt. An der Information, dass eine zweigeschossige Bauweise in Aussicht genommen ist, schloss sich die Anregung von Ulrike Bach an, genauer hinzuschauen, wie sich die geplanten Bauvorhaben in das Ortsbild einfügen, gerade an exponierten Stellen. Dabei sei es natürlich immer zu begrüßen, wenn sich Bürgerinnen und Bürger dazu entschließen, ihren Wohnort weiter in der Gemeinde zu behalten. Annette Beuerlein wies darauf hin, dass die Gemeinde solche Bauvorhaben nur nach bestimmten Kriterien überprüfen kann, die Genehmigung für das Bauvorhaben liegt beim Landratsamt.

Bau einer landwirtschaftlichen Lagerhalle

Diskussionen gab es um den Antrag auf Vorbescheid für einen Wohnhausneubau in Oberspiesheim. Schließlich wurde dem Vorhaben zugestimmt, unter der Bedingung, dass Kanal-, Wasser- und Abwasseranschluss dieses zweigeschossig geplanten Hauses durch eine dingliche Sicherung sichergestellt wird. Die Umnutzung einer bestehenden offenen Halle durch den Einbau einer Hackschnitzel-Heizanlage in Unterspiesheim erhielt ebenfalls das gemeindliche Einvernehmen.

Ein zweistöckiges Wohnhaus mit Flachdach möchte ein Ehepaar in Unterspiesheim im neuen Baugebiet "Oberer Ried" errichten. Das Dach soll mit extensiver Begrünung versehen werden. Den notwendigen Befreiungen von den Vorgaben des Bebauungsplans wurde zugestimmt. Im Außenbereich von Unterspiesheim wurde dem Bau einer landwirtschaftlichen Unterstell- und Lagerhalle zugestimmt. Die Halle hat die Maße von etwa 30 Meter auf 22,5 Meter. Die Entwässerung dieser großen Dachfläche erfolgt durch eine Zisterne, das gesammelte Regenwasser soll für die Bewässerung genutzt werden.

Die kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzte unverbindliche Voranfrage zur Errichtung eines zweigeschossigen Anbau an das bestehende Wohnhaus und die Veränderung der Dachfläche des bestehenden Wohnhauses durch eine Dachgaube wurde auf die nächste Sitzung verschoben.

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