Ruhestand: Diakon Günter Schöneich verabschiedet sich

26.04.2021

Mainpost 26.04.2021

Unterspiesheim

Ruhestand: Diakon Günter Schöneich verabschiedet sich

Ende des Monats geht Günter Schöneich in den Ruhestand – nach 21 Jahren als Dekanat-Altenseelsorger für das Dekanat Schweinfurt Süd und elf Jahren Tätigkeit in der Pfarreiengemeinschaft Am Zabelstein. "Wir werden ihn sehr vermissen", das sagen sicherlich nicht nur die Leitenden des Seniorenforums in den Gemeinden des Dekanats, die Vorstandsmitglieder des Seniorenforums des Dekanats, sondern auch viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der alljährlichen Dekanat-Senioren-Nachmittage.

Im Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft "Kirche am Zabelstein" schreibt Pfarrer Günter Höfler zum Abschied: "Was für ihn den Beginn eines neuen Lebensabschnitts bedeutet, bedeutet für uns in der Parreiengemeinschaft und für mich persönlich einen großen Verlust."

Schöneich kam 1957 auf die Welt, seine Eltern hatten eine kleine Gaststätte und einen kleinen Lebensmittelladen in Oberspiesheim. Bei vielen kirchlichen Anlässen, wie Wallfahrten, kamen Gäste aus Oberspiesheim und auch aus umliegenden Ortschaften zu Besuch in die Wirtschaft. Schon als Heranwachsender half er bei deren Bewirtung mit. Er war interessiert, aufgeschlossen und kontaktfreudig – so lernte er viele Menschen kennen, denen er später in der Seniorenarbeit wieder begegnete, und wuchs so in das kirchliche Leben hinein.

Krankheit macht Berufsplanung zunichte

Selbstverständlich war Schöneich auch ein begeisterter Ministrant. Nach dem Besuch der Verbandsschule erlernte er den Beruf des Technischen Zeichners bei Fichtel & Sachs, dort arbeitete er als Konstrukteur. Ein Tumor im Kniegelenk machte es ihm unmöglich, längere Zeit zu stehen, wie es als Konstrukteur nötig war. So konnte er seinen Beruf nicht weiter ausüben – ein ziemlich dicker Strich durch seine Lebensplanung. Im Jahr 1987 wechselte er in die Gemeindeverwaltung Kolitzheim. Dort war er acht Jahre lang tätig.

Schon während seiner Kindheit und Jugend setzte er sich mit seinem Glauben auseinander. So war es folgerichtig, dass er den Kurs "Theologie im Fernkurs", der von der Domschule angeboten wird, absolvierte. Er bewarb sich dann für das Amt des Diakons und nahm an der entsprechenden Weiterbildung teil. Im Jahr 1990 weihte Bischof Paul-Werner Scheele Schöneich zum Diakon.

Als Diakon mit Zivilberuf war er in Heidenfeld und Hirschfeld tätig, ab dem Jahr 1993 war er als Seelsorger im Wohnstift Steigerwald in Gerolzhofen im Einsatz. 1995 wurde Schöneich als hauptamtlicher Diakon in den Dienst der Diözese Würzburg übernommen. Ab dieser Zeit betreute er auch die Geomed-Klinik in Gerolzhofen seelsorgerlich.

Seine Aufgaben erweitern sich

Im Jahr 1999 erweiterte sich sein Aufgabengebiet um die Betreuung der Dr. Loew Soziale Dienstleistungen, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Gerolzhofen. Elf Jahre lang, von 1999 bis 2010, nahm er die Aufgabe des Caritasbeauftragten des Dekanats Schweinfurt-Süd wahr. Im Jahr 1999 übernahm er die Aufgabe des Dekanatsaltenseelsorgers für den erkrankten Altenseelsorger Pfarrer Heinz Hepp, zunächst als Freundschaftdienst. Im Jahr 2000 wurde Schöneich offiziell mit dieser Aufgabe betraut.

Seit 2010 ist Schöneich neben seiner Tätigkeit als Dekanat-Altenseelsorger als Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft Am Zabelstein/Traustadt tätig. Zu seinen Aufgaben zählen unter anderem die Mithilfe in der Gemeindepastoral, die religiöse Begleitung der vier Kindergärten sowie die Begleitung der sechs Seniorenkreise der Pfarreiengemeinschaft. Im Pfarrbrief blickt der angehende Ruheständler auf seine Tätigkeit in der Pfarreiengemeinschaft zurück und verabschiedet sich.

Als Dekanat-Altenseelsorger gehört Diakon Schöneich dem Dekanatsvorstand des Katholischen Seniorenforums Schweinfurt-Süd an. Seine Aufgabe dort ist die spirituelle Begleitung des Vorstands und der mehr als 50 Frauen und Männer, die in den Pfarreien des Dekanats Schweinfurt-Süd die Seniorengruppen leiten.

Große Veranstaltungen im Festzelt

Besonders am Herzen lagen Schöneich in den 21 Jahren seines Wirkens als Dekanat-Altenseelsorger der jährlich stattfindende Dekanat-Senioren-Nachmittag. Über 500 ältere Menschen aus dem ganzen Dekanat kamen zu diesem Treffen zusammen, das meist in einem Festzelt stattfand. Auf Dekanatsebene ist der Senioren-Altentag die Veranstaltung mit den meisten Teilnehmern. Am Beginn der Begegnung auf Dekanatsebene stand immer eine Wortgottesfeier, die der Altenseelsorger liebevoll gestaltete. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er das jeweilige Jahresthema des Seniorenforums.

Schöneich wurde auch gerne von den Seniorenkreisen in den Orten "seines" Dekanats gern eingeladen, sie zu besuchen, die Wort-Gottes-Feier zu gestalten, Einladungen, die er gerne annahm. Besonders schmerzlich ist es für ihn, dass er sich aufgrund der Corona-Pandemie nicht von all den Senioren im Dekanat verabschieden kann, mit denen er die vergangenen zwei Jahrzehnte in vielfältiger Weise verbunden war. Gerne wäre er, wie er es sonst immer tat, von Tisch zu Tisch gegangen, hätte sich mit den vielen, die er zum Teil seit seiner Jugendzeit kannte, unterhalten und sich von ihnen verabschiedet.

Schöneich hat die vergangenen zwei Jahrzehnte der Seniorenarbeit im Dekanat Schweinfurt-Süd wesentlich geprägt und gestaltet. Rückblickend stellt er fest: "Kommunikation, das Gespräch auf Augenhöhe waren für mich immer die Leitlinie meines seelsorgerlichen Tuns. Im Gespräch geschieht Gemeinschaft, lassen sich neue Wege finden, entstehen neue Ideen." Man darf gespannt sein, wie es mit der Seniorenarbeit dort weitergeht angesichts der großen Umbrüche in der Kirche – auch in der Diözese Würzburg.

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