Mainpost 11.04.2022
Stammheim Bürgerversammlung
Sanierung des Weihers wird bald starten
Die Verkehrssituation rund um Kindergarten und Schule, Wünsche zur Gestaltung des Friedhofs und Fragen rund um den geplanten Schulhausneubau waren die Hauptthemen bei der Bürgerversammlung in Stammheim. Bürgermeister Horst Herbert begrüßte die 35 Bürgerinnen und Bürger und zehn Gemeinderäte und Gemeinderätinnen, die der Einladung zur Bürgerversammlung gefolgt waren.
Zu Jahresbeginn zählte Stammheim 905 Einwohner, sagte der Bürgermeister in seinem Überblick. Die Anlage von Photovoltaikanlagen käme in der Gemarkung Stammheim, ebenso wie in der Gemarkung Lindach, wohl nicht in Frage, da beide Orte dem Landschaftsschutzgebiet Mainschleife angehören. Die Sanierung des Weihers mit seinem Umfeld könne in Angriff genommen werden, sobald der Antrag dafür vom Amt für ländliche Entwicklung genehmigt sei.
In der Diskussion wünschte sich Rainer Moller eine Verbesserung der Verkehrssituation am Kindergarten. Man sollte einen Teil der Straße in der Länge von etwa 250 Meter als Spielstraße ausgeben, so sein Vorschlag. Johannes Prowald äußerte Unverständnis darüber, warum man dort keine Tempo-30-Zone einrichten könne. Der Bürgermeister entgegnete auf die beiden Anfragen mit der Information, dass man über die Verkehrssituation an der Schule und am Kindergarten schon intensiv diskutiert habe, auch mit dem Elternbeirat und dem Team der Erzieherinnen des Kindergartens. Daraufhin habe man das Schild ."Vorsicht Kinder" angebracht. Auch nach Meinung des Leitungsteams des Kindergartens sei dort keine Gefahrenstelle. Eine Tempo-30-Zone brauche es nicht, da in der Straße dort aufgrund der beengten Verkehrsverhältnisse sowieso nicht schneller gefahren werden könne.
Hundekot auf den Gräbern
Georg Barthelme zeigte sich sehr verärgert darüber, dass auf den Gräbern im Friedhof Hundekot zu sehen sei. Es hätten sich bei ihm als Mitglied in der Kirchenverwaltung schon viele Bürgerinnen und Bürger beschwert. Auch auf dem Kinderspielplatz und dem Sportplatz seien die Hinterlassenschaften der Hunde zu finden. Man habe die Hundehalter schriftlich über ihre Pflicht informiert, dass sie den Hundekot beseitigen müssten, so der Bürgermeister. Da keine Anzeigen gegen diese Pflichtverletzungen erstattet würden, sodass man einschreiten könnte, sei man machtlos.
Heinrich Krapf wünschte sich wie Roland Hering, dass man sich um eine ansprechendere Gestaltung der Urnengräber Gedanken mache. Es gebe unterschiedliche Lösungen für die Gestaltung der Urnengräber in den Ortsteilen der Gemeinde, entgegnete Horst Herbert. Man müsse auch sehen, dass die Friedhöfe teilweise vor 20 Jahren angelegt wurden, in einer Zeit, als die Nachfrage nach Urnengräbern vergleichsweise gering war. In Stammheim sei die Nachfrage aktuell vergleichsweise gering. Insgesamt sei ein Trend zur Individualisierung der Grabgestaltung zu beobachten.
Josef Schmitt zeigte sich enttäuscht, dass der Antrag des Schützenvereins für eine Förderung im Gemeinderat nicht behandelt worden sei. Dem widersprach der Bürgermeister: Über den Zuschussantrag sei ein Beschluss gefasst worden, auch wenn der Zuschuss niedriger ausgefallen sei als gewünscht.
Sorge um die Kostensteigerung
Johannes Prowald wollte wissen, wann man mit der Fertigstellung des geplanten Schulhausneubaus rechnen könne. Wenn alles glatt gehe, könne man vielleicht im Jahr 2027 in die neue Schule einziehen, so die Einschätzung des Bürgermeisters. Da dürfe nichts dazwischenkommen. Bei der Errichtung der Kläranlage habe der Zweitplazierte der Ausschreibung geklagt, das habe eine Verzögerung von einem Jahr gebracht. Das Schulgebäude in Unterspiesheim sei aufgrund der baulichen Gegebenheiten und der umweltschädlichen Materialien, die damals verbaut wurden, nicht mehr nutzbar. Sorgen machen dem Bürgermeister die aktuellen Kostensteigerungen auf dem Baumarkt. Dies könnte zu höheren Baukosten führen, die nicht bezuschusst würden.
Kreisbrandmeister Daniel Scheller erinnerte daran, dass jeder Haushalt verpflichtet sei, sich so auszustatten, dass er zwei Wochen ohne fremde Hilfe auskommen könne. Im Katastrophenfall – etwa bei Stromausfall – sei das Feuerwehrhaus besetzt, sodass man dort bei Notfällen einen Ansprechpartner findet. Schwierig sei es, die Lautstärke der Sirene zu reduzieren, wie es von Michael Fischer gewünscht wurde, denn im Notfall sei die Alarmierung wichtig. Bürgermeister Horst Herbert sagte zu, nach Lösungen zu suchen.