Mainpost 10.03.2018
KOLITZHEIM Bürgerversammlung
Schule und Verkehr im Fokus
Die Redebeiträge aus den Reihen der Bevölkerung in der Bürgerversammlung in Kolitzheim drehten sich in der Hauptsache um Verkehrs- und Schulprobleme. Dazu wurden unter anderen Klassiker wie etwa Hundekot oder Löcher in öffentlichen Verkehrsflächen, aber auch andere Anliegen wie die Preise für landwirtschaftliche Grundstücke aufs Tapet gebracht.
Eingangs informierte Bürgermeister Horst Herbert im Beisein von 15 Mitgliedern des Gemeinderates ausführlich mittels einer Powerpoint-Präsentation über aktuelle Themen in der Großgemeinde.
Danach hatten die rund 65 ins Sportheim gekommenen Bürgerinnen und Bürger das Wort, wovon sie rege Gebrauch machten. Stefan Dütsch schnitt ein aktuell stark diskutiertes Thema an: Die Mittagsbetreuung und eine mögliche Offene Ganztagsschule für die Grundschüler, womit in gewisser Weise auch die Zukunft des seit dem Auszug der International School Mainfranken leerstehenden Schulgebäudes in Kolitzheim verbunden ist.
Dütsch befürchtet negative Auswirkungen auf die Ansiedlung junger Familien und forderte die Klärung der Standortfrage. Das Problem ist, dass an allen drei Grundschulstandorten (Zeilitzheim, Herlheim und Stammheim) kein ausreichender Platz etwa für die Mittagsbetreuung vorhanden ist, wozu sich auch eine Elterninitiative gebildet hat.
Option 1 wäre nach Aussage von Bürgermeister Herbert ein Anbau an die bestehenden Schulhäuser, Option 2 die Sanierung des alten Schulhauses (ehemalige Cuspinian-Hauptschule) in Unterspiesheim als zentrale Lösung, Option 3 der Neubau eines zentralen Schulhauses in Unterspiesheim oder in einem anderen Ort der Gemeinde oder Option 4 eine Lösung über einen gemeinsamen Schulverband mit benachbarten Gemeinden wie Gerolzhofen oder Röthlein.
Ebenfalls Stefan Dütsch trug vor, dass der von Schweinfurt kommende Bus auf der Rückfahrt von Volkach an der Straße stehenbleibt und nicht die Schleife in die im Rahmen der Dorferneuerung geschaffene Bushaltestelle auf dem Scheuringsplatz fährt. Hier sollte zur Sicherheit der aussteigenden und die Straße querenden Passagiere eine Ampel oder ein Fußgängerüberweg angebracht werden.
Dem hielt der Bürgermeister entgegen, dass hier bekanntlich das Staatliche Bauamt als auch das Landratsamt als zuständige Behörde nicht mitspielen würden. Sie würden den Standpunkt vertreten, dass das für die anderen Verkehrsteilnehmer vorgeschriebene Schritttempo beim Vorbeifahren an dem Bus mehr Sicherheit biete, als wenn der Bus in die Schleife hineinfahre.
Thomas Stahl beklagte, dass gleich gegenüber bei Anita's Imbiss am Morgen die Lkws auf dem Gehsteig halten und parken würden, sodass die Schüler auf die Fahrbahn ausweichen müssten. Hier sollte eventuell ein Halteverbot angeordnet werden beziehungsweise die Polizei sollte mehr Kontrollen durchführen. Stefan Dütsch forderte in diesem Zusammenhang die Aufstellung weiterer Poller.
Auch hier müsse das Staatliche Bauamt zustimmen, so der Bürgermeister, und sagte zu, sich die Situation noch einmal bei der Verkehrsschau anzusehen. Der durch Kolitzheim rauschende starke Verkehr mit 6000 Fahrzeugen am Tag führte zu mehreren Wortmeldungen. Hier müsse etwas geschehen, erklärte Isolde Eisenmann. Manfred Hoch machte deutlich, dass er zu bestimmten Zeiten etwa am Nachmittag wegen des hohen Verkehrsaufkommens nicht mehr aus seiner Hofeinfahrt in der Schweinfurter Straße herauskommt. Stefan Dütsch verwies zudem darauf, dass an den Ortseingängen zu schnell gefahren werde.
Bürgermeier Herbert informierte hierzu unter anderem, dass Kreisverkehre vom Staatlichen Bauamt abgelehnt worden seien, wonach Berthold Pfaff gefragt hatte, und dass Messungen ergeben hätten, dass die geringsten Geschwindigkeiten am Ortseingang in der Großgemeinde in Kolitzheim gefahren würden. Gerhard Stark monierte in diesem Zusammenhang, dass immer wieder Lkws im Ort über die Gehsteige fahren würden. Das können auch die in der scharfen Kurve am Anwesen Grötsch im Zuge der Dorferneuerung eingebauten Hochborde nicht verhindern, musste das Gemeindeoberhaupt einräumen.
Peter Spengler beklagte, dass die Vorgärten oft nicht gepflegt seien. Das sei kein schöner Anblick. Erwin Heß entgegnete ihm, dass die Beetpflege aufgrund der Auswirkungen des starken Durchgangsverkehrs schwierig sei.
Michael Mäuser erhob aus aktuellem Anlass in Gernach den Vorwurf, die Gemeinde treibe bei der Versteigerung von Grundstücken die Preise in die Höhe. Dem hielt der Bürgermeister entgegen, dass vielmehr die Landwirte die Preise in die Höhe treiben, in dem mittlerweile ein Tauschverhältnis von 5:1. Die Grundstücke werden aber eben für Tauschzwecke benötigt, weshalb die Gemeinde ihre Rechte und Pflichten wahrnehme, machte Horst Herbert weiter deutlich Eine Absage erteilte dem Ansinnen von Harald und Isolde Eisenmann, das Hundekotproblem anzugehen und seitens der Gemeinde Dpender und Sammelbehälter für Kotbeutel aufzustellen. Laut Herbert seien die Hundebesitzer selbst zur Entsorgung verpflichtet, weshalb er sich dagegen sträube, hier auf Kosten der Allgemeinheit zu handeln.
Ob auf die Kolitzheimer Bürger Kosten wegen der erforderlichen Erneuerung der Elektrotechnik auf der Kläranlage Stammheim zukommen, wollte Franz Häusner wissen. Laut Bürgermeister Herbert würden keine einmaligen Beiträge erhoben. Dies geschehe über die Entwässerungs-, sprich Kanalgebühren. Größere Probleme mit der Verteilung des Amtsblatts musste Horst Herbert gegenüber Beate Ress einräumen. Man stehe deshalb in Verhandlung mit einem anderen Verlag, so der Bürgermeister.