Schulhausneubau belastet den Vermögenshaushalt mit etwa 10 Millionen

04.02.2022

Mainpost 04.02.2022

Kolitzheim

Schulhausneubau belastet den Vermögenshaushalt mit etwa 10 Millionen

Die Vorberatung des Vermögenshaushaltes 2022 stand auf der Tagesordnung der ersten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeinde Kolitzheim. Als Überschrift für diese Sitzung könnte man schreiben: Genehmigung des Schulhausneubaus durch die Regierung von Unterfranken. Die 15 Millionen Euro, die der Schulhausneubau kosten wird, sind die größte Investition für ein Projekt in der bisherigen Geschichte der Gemeinde Kolitzheim. Man könne mit Zuschüssen von "40 Prozent plus x", vom anerkannten Baukostenrichtwert von 10.3 Millionen Euro, rechnen, so der Bürgermeister.

Zurzeit müsse man davon ausgehen, dass der Anteil der Gemeinde bei etwa 10 Millionen Euro liegen werde. Wie sich die Baupreise in der Zukunft entwickeln werden, und ob sich dieser Betrag daher noch erhöhen werde - das wisse man nicht. Nicht in der Summe eingerechnet ist der Preis für die Erschließungskosten und die Sportanlagen. In Zusammenarbeit mit dem noch zu beauftragenden Architekturbüro müsse der Gemeinderat über den Standort der dreizügigen Schule entscheiden. Frühestens 2024 könne mit dem Bau begonnen werden, so der Bürgermeister - "wenn alles glatt läuft". Bis zur Fertigstellung des Gebäudes werden zwei bis drei Jahre ins Land gehen.

In den Jahren 2022 bis 2025 sind Ausgaben von insgesamt etwa 50 Millionen im Vermögenshaushalt eingeplant, so Kämmerer Werner Knoblach. Diese Ausgaben sind nur mit einer erhöhten Kreditaufnahme möglich, die Beteiligung an Kosten, die keine Pflichtaufgaben der Gemeinden sind - wie Schule, Feuerwehr und Kindergärten - werden genauer unter die Lupe genommen werden müssen. "Der Blick ist eher auf Verschiebungen von Vorhaben zu richten, als auf die Realisierung neuer Vorhaben" fasste der Bürgermeister die Grundlinie der Finanzplanung für die kommenden Jahre zusammen.

Kämmerer Knoblach führte aus, dass 2022 eine Entnahme aus den Rücklagen des Vermögenshaushaltes von 6, 3 Millionen Euro geplant sei, im Jahr 2023 ist eine Entnahme von 5, 1 Millionen veranschlagt. 2024 müssen - vor allem bedingt durch den Schulhausneubau - fünf  Millionen Euro aufgenommen werden, 2025 ein weiterer Kredit von sechs Millionen. Inwieweit sich diese Zahlen noch verändern, könne im Augenblick niemand sagen, weil die Kostenentwicklung niemand vorhersagen könne.

Weitere Ausgaben, die im kommenden Jahr anfallen, sind die Rathauserweiterung, die mit 1,3 Millionen Euro zu Buche schlägt, verbunden mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Kolitzheim, für das im Jahr 2022 Ausgaben von 900 000 Euro angesetzt sind. Für den Neubau des Feuerwehrhauses in Unterspiesheim sind für das laufende Jahr 1,2 Millionen Euro eingeplant. Die Gemeinde finanziert die drei Millionen Euro für den Neubau des kirchlichen Kindergartens in Unterspiesheim vor, wozu Zuschüsse vom Staat und der Diözese von insgesamt circa 1.9 Million Euro zugesagt sind.

Eingeplant sind auch 100 000 Euro für die Ausstattung von Kinderspielplätzen in der Gemeinde. Für die Erneuerung des Dorfplatzes in Stammheim sind für 2022 und 2023 insgesamt 560 000 Euro vorgesehen. Aus dem Verkauf von Bauplätzen erwartet man 2022 Einnahmen von 600 000 Euro, im Jahr 2023 sollte diese Summe bei 800 000 Euro liegen. Diesen Einnahmen stehen Ausgaben zur Vorfinanzierung von Erschließungskosten für spätere Bauplatzverkäufe von 600 000 Euro gegenüber. 500 000 Euro erwartet man sich von Erschließungsbeiträgen, die durch diesjährige Bauplatzverkäufe fällig werden. 250 000 Euro sind für Familien- und Altortförderung eingeplant.

Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Ausstattung ist mit 300 000 Euro angesetzt. Durch die dadurch ermöglichte Stromeinsparung um etwa 70 Prozent amortisiert sich diese Ausgabe aber relativ rasch. Die Tiefbaumaßnahme (Straßenbau) im Baugebiet "Am Auweg" in Kolitzheim und die Sanierung des Max-Pohly-Rings in Kolitzheim erfordern 420 000 Euro im Jahr 2022. In Lindach werden für den Straßenbau im Neubaugebiet Mainblick Süd insgesamt 200 000 Euro 2022 und 2023 fällig. Für die Ersatzbeschaffung, mit staatlicher Förderung, von zwei Feuerwehr-Löschfahrzeugen HLF 20 soll bereits jetzt eine Verpflichtungsermächtigung über eine Million Euro festgesetzt werden, da das hierzu notwendige Beschaffungsverfahren mehrere Jahre dauert.

Zum Ende des Jahres 2021 belief sich der Rücklagenstand der Gemeinde auf etwa 13 Millionen Euro. Bürgermeister Horst Herbert bedankte sich bei Kämmerer Werner Knoblach für die umfassende Information über den Vermögenshaushalt für das laufende Jahr und die vorausschauende Finanzplanung für die kommenden Jahre. Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt dem Gemeinderat einstimmig die Zustimmung zum vorgelegten Entwurf des Vermögenshaushaltes.

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