Mainpost 04.12.2017
KOLITZHEIM
Schulleitung für zentrale Grundschule
Die Vorberatung des Haushaltes der Gemeinde Kolitzheim, näherhin des Verwaltungshaushaltes 2018, sowie des Schuletats 2018 waren die Hauptpunkte der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses des Gemeinderats der Gemeinde Kolitzheim.
Zur Besprechung des Schuletats waren die Rektorin der Grundschule Kolitzheim, Michaela Kirchner und ihre Vertreterin, Konrektorin Hildegard Hermann zur Sitzung eingeladen. Es sei eine „kleine Misere“, dass die Visualizer, die für die drei Schulhäuser schon im letzten Jahr genehmigt worden seien, immer noch nicht angeschafft wurden, monierte die Schulleitung neben viel Lob für die Leistung der Gemeinde.
Es wurde im Gespräch schnell klar, dass für diese Anschaffung, da die voraussichtlichen Kosten höher als 25 000 Euro liegen, mindestens drei Angebote eingeholt werden müssten.
Man verständigte sich darauf, dass der für die Kolitzheimer Grundschule zuständige Medienfachmann ein Leistungsverzeichnis als Grundlage für die einzuholenden Angebote erstellt.
Visualizer dienen unter anderem dazu, Arbeitsblätter, aber auch Bilder von Gegenständen, die man auflegt (zum Beispiel Strickmuster), direkt an die Wand projizieren zu können. Der beantragte Tablet-Wagen für alle Klassen am Schulstandort Herlheim (Kostenpunkt 10 000 Euro) wurde einstimmig genehmigt. Mit 16 Tablets können dann alle Schüler gleichzeitig arbeiten.
Bürgermeister Horst Herbert zu diesem Beschluss: „Bei der Digitalisierung haben wir noch nie gebremst.“
Hildegard Hermann schilderte im Anschluss an die Beratung des Schulhaushaltes die Lage der Schule. Die Verteilung der Schule auf drei Schulhäuser sei „eine missliche Lage.“ Es fehle eine Aula, in der sich alle Schüler versammeln können, es fehlen geeignete Räumlichkeiten für die spezifischen Bedürfnisse des Schulsports, die Mittagsbetreuung an drei Standorten im Rahmen der gebundenen Ganztagsschule erfordere einen erhöhten Kostenaufwand, wenn sie an drei Standorten überhaupt zu leisten sei.
Man verstehe die Argumentation, dass man drei gut ausgerüstete Schulhäuser habe, die man erhalten wolle. Klar sei auch, dass ein Schulneubau an einem Schulstandort natürlich enorme Kosten verursache. Das Argument „Das kostet zehn Millionen“ werde als „Totschlagargument“ benutzt.
Daher schlug Hermann – in Abstimmung mit Rektorin Kirchner – vor, ein Schulforum zu gründen. Diesem Schulforum, so ihr Vorschlag, sollten Mitglieder des Gemeinderats, Vertreter der Schule und Eltern angehören. Die Rektorin appellierte an die Gemeindevertreter, nicht nur vom Gebäude und von den Kosten her zu denken, sondern auch die Lernbedingungen für die Kinder ins Auge zu fassen.
Das Thema gebundene Ganztagsschule und die damit verbundene verpflichtende Mittagsbetreuung dränge sich immer mehr in den Vordergrund. Martin Mack war sich sicher: „Die Ganztagsschule wird kommen.“ Aber auf kurze Sicht seien die Wünsche der Schulleitung – selbst wenn der Gemeinderat sich einig wäre - nicht umsetzbar.
Es stelle sich auch die Frage, welche Verwendung es für die bestehenden Schulgebäude geben könnte, wenn diese leer stehen.
Bürgermeister Horst Herbert berichtete, dass das Thema im Gemeinderat präsent sei, man habe sich die Schulgebäude angesehen, und nach seiner Einschätzung halte der Gemeinderat mehrheitlich an der dezentralen Lösung fest.
Hier bat Rektorin Kirchner sehr nachdrücklich, auch die „Innensicht der Schule“ zu berücksichtigen, das heißt, die Kompliziertheit der Abläufe, die Schwierigkeit, die differenzierten Unterrichtsabläufe an drei Schulstandorten zu organisieren.
Der Schuletat für das Jahr 2018 in Höhe von etwa 11 000 Euro wurde einstimmig genehmigt. Der Vorschlag, die Kosten für die Anschaffung der Visualizer für das Haushaltsjahr 2018 neu anzusetzen, fand ebenfalls einhellige Zustimmung.