Mainpost 14.03.2018
GERNACH Bürgerversammlung
Schwächen bei Tagesalarmierung der Feuerwehr
Bei der gut besuchten Bürgerversammlung in Gernach gab Bürgermeister Horst Herbert einen Überblick über die aktuelle Situation in der Gemeinde Kolitzheim. Breitbandausbau, Höfeprogramm, Schulentwicklung, Straßenausbaubeiträge, Bauplatzknappheit und die gute finanzielle Situation der Gemeinde waren die Hauptpunkte seiner Berichterstattung. Speziell zur Situation in Gernach informierte der Bürgermeister, dass Gernach Ende vergangenen Jahres noch 512 Einwohner hatte – 20 weniger als ein Jahr zuvor.
Der Platz vor dem alten Rathaus wurde neu geteert, eine Baugebietserweiterung sei geplant, für die Erstellung eines Bebauungsplans sei noch Grunderwerb nötig. Er sei mit den Grundstückseigentümern im Gespräch.
Die Bedarfsplanung für die Feuerwehren in der Gemeinde sei noch nicht ganz abgeschlossen; teils durch krankheitsbedingte Verzögerungen, aber auch, weil manche Feuerwehrleute die Erhebungsbögen nur zögerlich zurückgaben, war die Antwort von Horst Herbert auf eine Frage von Walter Endres. Eine Zusammenlegung der Feuerwehren würde dazu führen, dass zwischen Alarmierung und Ausrücken der Feuerwehr mehr als zehn Minuten verstreichen würden, weil die Entfernungen zwischen den Orten in 10 Minuten nicht zu überwinden seien.
„Bei Tagesalarmierungen haben wir Schwächen“, so der Bürgermeister; viele Feuerwehrleute arbeiten außerhalb des Ortes, und stünden daher für den Einsatz untertags nicht zur Verfügung. Die Nachtalarmierung sei weniger problematisch. Um die nötige Einsatzstärke sicherzustellen, würden daher im Einsatzfall immer mehrere Feuerwehren alarmiert.
Anbindung an Main-Shuttle-Bus
Peter Claassen begrüßte, dass Gernach ab 2018 an die Main-Shuttle-Busse angebunden sei. Dies sei dadurch möglich geworden, dass Gerolzhofen mit im Boot sei, informierte Horst Herbert. Das Projekt sei jedoch noch nicht ganz in trockenen Tüchern, da der Landkreis Schweinfurt dem eingeplanten Zuschuss noch zustimmen müsse.
Edmund Schneider regte an, die großen Bäume im Windschutzstreifen zu fällen. Das Unterholz sei „umgesäbelt“ worden, es herrsche ein „Zustand“ dort. Die Zweige seien unsachgemäß abgezwickt worden, somit sei das weitere Wachstum unmöglich merkte Erwin Räth an. Man werde sich das anschauen, versprach der Bürgermeister.
Mehr Tempokontrollen gefordert
Eine Geschwindigkeitsmessung auf dem Weg nach Lindach wünschte sich Bernhard Berchtold. An seinem Anwesen führen die Autos häufig mit geschätzten 80 bis 90 Stundenkilometern vorbei. Michael Heck appellierte an die Autofahrer, nicht auf den Gehwegen zu parken. Das sei ein Hindernis vor allem für Kinderwägen und Senioren mit Rollatoren, die müssten dann auf die Fahrbahn ausweichen.
Gefährlich sei die Aus- und Einfahrt von der St. Aegidius-Straße in die Brunnengasse, berichtete Bernhard Berchtold. Schon mit einem Pkw müsse man, bedingt durch die Autos, die dort kurz vor der Straßeneinmündung parken, auf die linke Seite ausweichen. Bei der Verkehrsschau werde man sich die Situation anschauen, stellte der Bürgermeister in Aussicht.
Die mangelnde Pflege der Grünanlagen im Dorf, die Andrea Heck beklagte, sei dem erhöhten Arbeitsanfall des Bauhofes, unter anderem durch die Erfordernisse des Forstwirtschaftsplans geschuldet: Der Holzeinschlag müsse verdoppelt werden, weil so viel nachwächst.
An der Ortsausfahrt von Gernach Richtung Unterspiesheim könne man die Kurve auf dem Weg zum Friedhof nicht überschauen, monierte Hedwig Treutlein-Scholl. Die Kürzung der Randbegrünung des dortigen Anwesens sah Horst Herbert als einzig realistische Lösung. Er werde den Anlieger ansprechen.
Fahrradweg gewünscht
Die Einrichtung eines Fahrradweges von Gernach nach Unterspiesheim und von dort nach Schwebheim forderte Thomas Eberlein. Die Verbindung über die Gernacher Seen sei für Radler, die zur Arbeit nach Schweinfurt fahren, ein unzumutbarer Umweg. Die Fahrt auf der Straße von Unterspiesheim nach Schwebheim sei vor allem bei Dunkelheit gefährlich, meinte Jürgen Friedrich. Der Bau des Fahrradwegs von Unterspiesheim nach Schwebheim sei geplant, gab der Bürgermeister Auskunft.
Die Gemeinde habe Vieles unternommen, um einen Arztsitz auch nach dem Eintritt der noch aktiven Ärzte in den Ruhestand für Kolitzheim zu sichern, jedoch ohne Erfolg, beantwortete Horst Herbert die entsprechende Frage von Diether Arlt.