Seit 30 Jahren betreuen Rita und Hans Werner die Mariengrotte

11.12.2020

Mainpost 11.12.2020

Unterspiesheim

Seit 30 Jahren betreuen Rita und Hans Werner die Mariengrotte

Am Tag Mariä Empfängnis am 8. Dezember überreichte Pfarrer Thomas Amrehn zusammen mit der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Inge Henkel im Gottesdienst in Unterspiesheim Blumen und ein Buchgeschenk an das Ehepaar Rita und Hans Werner. Der Anlass für die Ehrung: seit gut 30 Jahren schmückt Rita Werner die Mariengrotte im Friedhof von Unterspiesheim, die dem Gedächtnis an die Empfängnis Mariens gewidmet ist.  Ihr Mann unterstützt sie dabei tatkräftig.

Rita Werner sorgt dafür, dass die Grotte im Sommer wie im Winter mit Blumen oder Gestecken geschmückt ist. Viele Unterspiesheimer schätzen diesen Einsatz und spenden für den Blumenschmuck. Die Sorge um den Schmuck der Mariengrotte ist nicht die einzige Aufgabe, die das Ehepaar Werner nun schon seit drei Jahrzehnten übernimmt: Die Lichter müssen immer wieder versorgt und gereinigt werden, Weihwasser muss zur Grotte gebracht werden. Rita Werner und ihrem Mann Hans ist es ein Anliegen, dass die Kapelle immer sauber ist. Dazu gehört auch, dass die Glasflächen regelmäßig gereinigt werden.

Pfarrer Thomas Amrehn hatte im Gottesdienst daran erinnert, dass die Marienverehrung nach der dogmatischen Erklärung der unbefleckten Empfängnis durch Papst Pius IX. im Jahr 1854 enorm zunahm, obwohl diese Erklärung schon damals unter den Bischöfen nicht unumstritten war. Das Fest "Mariä Empfängnis" meint, dass Maria frei ist von jeder Sünde.

Auch in Deutschland wurden danach an vielen Orten Grotten gebaut, Marien-Bildstöcke errichtet oder an den Häusern Marien-Staturen in Nischen eingefügt. Ältere Unterspiesheimer erinnern sich, dass es an dem Platz, an dem heute die Mariengrotte steht, eine Andachtsstätte mit einem Marienbild gab, vermutlich in den ersten Jahren des vergangenen Jahrhunderts erstellt. Es sind keine Aufzeichnungen bekannt, sodass man nicht mehr genau feststellen kann, wann das erste, kleinere Mariendenkmal errichtet wurde.

Ende der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatten Erwin Husslein und Gemeinderat Elmar Seufert die Idee, die Mariengrotte zu bauen. In einem gemeinsamen Urlaub ihrer Familien in Meran war dieser Plan entstanden. Nach dem Vorbild einer Grotte, die sie dort gesehen hatten, wurden sie aktiv. Sie konnten weitere Mitstreiter gewinnen: Franz Loos übernahm die Schreinerarbeiten; Die Spenglerarbeiten erledigte die Firma Ebert; Die Türen fertigte Manfred Scheuring. Barbara Endres, Luise Greß und Maria Fröhr übernahmen die Betreuung.

Rita Werner berichtete, dass sie Luise Greß anbot, sich um die Mariengrotte zu kümmern, wenn diese dazu nicht mehr in der Lage sei. Dieses Angebot habe Greß gerne angenommen, sie starb kurze Zeit danach. Das Ehepaar Werner übernahm die Betreuung der Grotte im Jahr 1989. Die Grotte sei damals vom Kerzenrauch ganz schwarz gewesen. Es sei aufwendig gewesen, sie zu reinigen, erinnert sich das Paar.  Im Jahr 2000 wurde die Grotte mit großen Aufwand generalüberholt. Erledigt wurden die Arbeiten ehrenamtlich, die Gemeinde Kolitzheim übernahm die Materialkosten.

"In vielen Stunden ehrenamtlichen Einsatzes haben sie dafür gesorgt, dass viele Unterspiesheimer an der Mariengrotte einen Ort haben, wo sie zur Stille finden, beten und Kraft sammeln können", dankte Pfarrer Amrehn dem Ehepaar für die Pflege der Mariengrotte.

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