Um 3 Uhr morgens ist die Brücke weg

27.11.2017

Mainpost 27.11.2017

OBERSPIESHEIM
Um 3 Uhr morgens ist die Brücke weg

 

Brückenabriss: Ohne Probleme wurde die Feldwegbrücke über die B286 bei Oberspiesheim abgebrochen
Die letzte Stunde der mehr als 50 Jahre alten Feldwegbrücke über die Bundesstraße B286 bei Oberspiesheim schlug am Samstagnachmittag.
Reibungslos verlief der Abriss der Feldwegbrücke über die B286 bei Oberspiesheim. Mehrere Stunden früher als geplant, bereits am frühen Sonntagmorgen gegen 3 Uhr, ist die Brücke zwischen Oberspiesheim und Sulzheim Geschichte.
Die Mitarbeiter der Firma Plannerer, einer Spezialfirma für Abbrucharbeiten aus der Oberpfalz, begannen am Samstagnachmittag mit mehreren Baggern, die statt Schaufeln mit großen Greifern ausgerüstet waren, die Demontage.
Zuvor erfolgte die Vollsperrung der Bundesstraße, mit aufwendigen Umleitungen. „Man kann alles mehrmals durchplanen und doch geschieht Unvorhersehbares“, sagte Peter Herbig, der Leiter der Straßenmeisterei. Denn es zeigte sich bei seiner routinemäßigen Kontrolle der Umleitungsstrecke, dass in einer Nachbargemeinde ein Kirchweihbaum aufgestellt wurde.

Die örtliche Feuerwehr habe jedoch vorbildlich reagiert und den wegen der Sperrung der B286 deutlich größeren Durchgangsverkehr vor Ort umgeleitet, erklärte Herbig.

Für den Chef der Abbruchfirma, Stefan Plannerer, sind Projekte wie der Abriss der Oberspiesheimer Brücke zwar schon Routine. Dennoch wisse man nie, was alles kommt, sagt er.
Er und seine zwei Brüder sind mit 15 ihrer Mitarbeiter auf der Baustelle. Eine der Herausforderungen vor Beginn: das Entfernen des Bitumens des Fahrbahnbelags der Brücke. Die Rückstände werden gesondert zum Recycling abtransportiert. Nur einige Minuten dauert das Abknicken des Geländers, schon fressen sich die Greifer durch den Beton wie durch Butter. Durch das Zermahlen des Materials bröselt der Beton in kleinen Brocken zu Boden, so dass fast nur das Armierungseisen bleibt. So lassen sich die anfallenden Baustoffe leicht trennen.

Die Bundesligaspiele am Samstag sind noch nicht alle über die Fernsehschirme gelaufen, da stehen von der Brücke nur noch Widerlager und Pfeilerfundament. Sonntagmorgen, 8.30 Uhr: Die Brücke ist weg. Kein Beton, kein Eisen mehr. Nur Bagger stehen noch da. Wieder vor Ort ist Peter Herbig.
Er kontrolliert den Straßenbelag auf Schäden, als Voraussetzung für die Aufhebung der Straßensperrung. Nach der Inspektion zeigte er sich erfreut über das gute Gelingen des Projekts.

 

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