Mainpost 13.04.2018
STAMMHEIM
Verletzte aus Rauchinferno gerettet
Aus den Fenstern und Türen des Gebäudes in Stammheim qualmt es nach allen Regeln der Kunst. Wenig später hört man die Sirenen in Stammheim, Lindach, Zeilitzheim und Hirschfeld, die Fahrzeuge der Feuerwehren rücken zur Übung aus.
Vier Minuten nach Alarmierung treffen die ersten Einsatzkräfte Am Eselbergs 3 ein. Die gemeinsame Alarmübung der Feuerwehren der vier Dörfer hat begonnen. Hilferufe aus dem Gebäude lassen vermuten, dass sich Personen in dem Einfamilienhaus befinden und vermutlich verletzt oder bewusstlos sind.
Kreisbrandmeister Daniel Scheller hatte die Gesamtübung nicht angekündigt und ist mit der schnellen Einsatzbereitschaft der Kräfte mehr als zufrieden. Auch Bürgermeister Horst Herbert, der als Beobachter das Geschehen verfolgt, schaut zufrieden auf seine Stoppuhr. „Nur vier Minuten, eine super Zeit“, meint das Gemeindeoberhaupt.
Bei dem angenommenen Zimmerbrand werden drei Menschen im Gebäude vermisst. Mit schwerem Atemschutz dringen die Kameraden in das Gebäude ein um die Verletzten zu retten. Ein Rädchen greift ins andere, Schläuche werden verlegt, Leitern zum Obergeschoss aufgestellt und Rettungstragen bereit gestellt.
Die Zuständigkeiten unter der Leitung des Stammheimer Kommandanten Christian Hogen sind klar verteilt. Stammheim und Zeilitzheim starten den Innenangriff und die Menschenrettung unter Atemschutz. Hirschfeld übernimmt die Brandbekämpfung am Nebengebäude und die Lindacher Kollegen sichern den Verkehr.
Fünf Fahrzeuge sind im Übungseinsatz: das Mehrzweckfahrzeug und das Löschgruppenfahrzeug aus Stammheim sowie die Tragspritzenfahrzeuge aus Lindach, Zeilitzheim (TSF-W) und Hirschfeld.
Die Kommunikation unter den Führungskräften läuft prima. Die 40 Einsatzkräfte werden geführt von Andre Leixner (Stammheim), Matthias Herbert (Zeilitzheim), Dominik Walter (Lindach) und Georg Dittmann (Hirschfeld).
Positives Fazit
„Die Übung ist durchweg sehr gut abgelaufen“, sagte Übungsleiter Daniel Scheller bei der Besprechung im Gerätehaus. Alle Wehren waren innerhalb zehn Minuten an der Einsatzstelle. Seine wichtigste Erkenntnis war die zügige und koordinierte Vorgehensweise bei der Menschenrettung. Aber auch Kommunikation und Zusammenarbeit unter den Wehren hätten gut funktioniert.
Scheller dankte den Eigentümern des leerstehenden Objektes. Die Feuerwehr freue sich immer, wenn sie die Möglichkeit bekommt, in einem solchen Gebäude zu üben. Außerdem ging ein Dank an die Gemeinde, die die Brotzeit nach der Abschlussbesprechung spendierte, sowie an die Verletztendarsteller Michael Berchtold und Oliver Ludwig aus Gernach und Herlheim.