Viel Spaß für einen guten Zweck

28.08.2017

Mainpost 28.08.2017
GERNACH
Viel Spaß für einen guten Zweck

Acht Mannschaften beteiligten sich am Benefizturnier des TSV Gernach zugunsten der Selbsthilfegruppe diabetischer Kinder und Typ-I-Diabetiker. Alle Mannschaften hatten phantasievolle Namen, wie „Klüpfel-Strätlinge“, „Zuckersüße Einhörner“, „Wacker Neigeärbert“ oder „Schmerzgebirge Aua“. Die Namen der Mannschaften zeigen es schon: Es ging darum, Spaß am Spiel zu haben und dabei etwas Gutes zu tun.

So herrschte eine fröhliche, ausgelassene Stimmung bei den Spielen, zu der auch der strahlende Sonnenschein beitrug. Die Mannschaften waren mit je 4 Feldspielern und einem Torwart (Fußball) und sechs Spielern (Korbball) bestückt, beide Geschlechter mussten vertreten sein. Die Mannschaften traten in zwei Gruppen an, jeweils zehn Minuten wurde Fußball und Korbball gespielt. Im Halbfinale spielten „Wacker Neigeärbert“ gegen die „Wohni's“ sowie „Schmerzgebirge Aua“ gegen „E.S.Kalation“.
Wacker Neigeärbert“ und „Schmerzgebirge Aua“ kämpften um den Sieg, den schließlich „Wacker Neigeärbert“ errang.

 Die Gäste konnten von der schattigen Terrasse am TSV-Sportgelände das Geschehen auf den zwei Kleinfeldern beobachten. Der 3. Vorsitzende des TSV Gernach, Stefan Claassen, überreichte allen teilnehmenden Mannschaften ein kleines Präsent, die Sieger bekamen einen Pokal und Eintrittskarten zum Spiel der deutschen Nationalmannschaft der Frauen am 16. September gegen Slowenien in Ingolstadt.

 Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Am Abend spielten die „Frankenbengel“ zur Unterhaltung und zum Tanz auf. Die Verbindung des TSV Gernach zu der begünstigten Selbsthilfegruppe entstand durch Holger Klüpfel, der Mitglied im Vorstand der Selbsthilfegruppe ist.

Dass die Spenden, um die die Mannschaften als „Startgebühr“ gebeten wurden, einem guten Zweck dienen, wird in einem Gespräch mit einer Mutter deutlich, deren Tochter im Alter von vier Jahren die Diagnose „Diabetes Typ I “ bekam.

Die Krankheit entsteht, weil die Abwehrzellen des Immunsystems die Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreifen, die Insulin produzieren. Die Entstehung der Krankheit wird zunächst nicht oder nur zufällig entdeckt, erst wenn etwa 80 Prozent der Zellen, die Insulin produzieren, zerstört sind, zeigen sich Symptome wie starker Durst, häufiger Harndrang, Müdigkeit und Abgeschlagenheit.

Die Mutter berichtet, dass die Diagnose ihrer Tochter für ihre Familie ein Schock gewesen sei. Da sei es für sie sehr hilfreich gewesen, dass der Vorsitzende und Gründer der Selbsthilfegruppe, Norbert Mohr, sie, wie alle Eltern von neu erkrankten Kindern, im Krankenhaus besucht habe und ihr Informationen gegeben habe, die für sie ein „absoluter Lichtblick“ gewesen seien: Angefangen von praktischen Tipps für den richtigen Umgang mit ihrem Kind bis hin zur Unterstützung in der Auseinandersetzung mit der Krankenkasse um die Erstattung von Kosten für eine Insulinpumpe habe sie umfassende Hilfe erfahren.

Austausch ist wichtig Wichtig sei auch der Austausch in der Gruppe betroffener Eltern: Wie kann es gelingen, einem vierjährigen Kind, das noch nicht versteht, warum es fünfmal am Tag gespritzt werden muss, diese Spritzen doch zu geben? Was macht man, wenn die Einstichstellen gewechselt werden müssen? Durch die Selbsthilfegruppe bekomme man auch Informationen über neue Entwicklungen in Diagnose und Therapie dieser Krankheit.

Inzwischen ist die Tochter 15 Jahre alt, und ihre Tochter sei froh, berichtet die Mutter, dass ihre Krankheit schon so früh ausgebrochen sei: durch die lange Erfahrung und die Routine im Umgang mit der Krankheit wisse sie jetzt schon selbst, wie sie mit ihrer Krankheit umgehen könne, wenn es auch mal etwas bunter zugehe – wie es halt die Pubertät so mit sich bringt.

 

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