Wie dem Wildverbiss begegnen?

18.05.2022

Mainpost 22.05.18

Gernach

Wie dem Wildverbiss begegnen?

Wichtigster Punkt der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Gernach war der Geschäftsbericht. Vorsitzender Bernhard Berchtold begrüßte die Mitglieder und Gäste, ein besonderer Gruß galt den beiden Jagdpächtern Sigmund Stadler und Hubert Hofmann. Kassenprüfer Josef Schneider bescheinigte dem Kassier Roland Back eine einwandfreie Kassenführung, so dass die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde.

Berchold konnte über eine reiche Fülle von Aktivitäten berichten, die in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt wurden. Für das laufende Jahr stehen ebenfalls eine ganze Reihe von Vorhaben auf dem Programm.

So wurden im Jahr 2020 die Bankette am Weg vom Friedhof bis zum Wald und am Berghofweg gereinigt, im Jahr 2021 wurde der Graben von den Seen bis zum Mühlbach ausgebaggert. Die beiden Verbissgutachten, das die Forstverwaltung erstellt hatte, zeigten einen "erheblich zu hohen Wildverbiss" an.

Daraufhin wurde der Abschussplan von 44 Tieren Rehwild auf 47 erhöht. Der Vorsitzende wünschte sich aufgrund dieses Befundes von den Jagdpächtern eine stärkere Bejagung, denn junge Pflanzen könnten im Gernacher Wald ohne den Schutz eines Wildzaunes kaum wachsen. Die Umzäunung sei aber sehr kostspielig. Jagdpächter Hubert Hofmann hielt ihm entgegen, dass er häufiger auf Ansitz sei, aber wenig Rehwild zu sehen sei. Sigmund Stadler ergänzte, dass der Ansitz durch gesetzliche Hürden eingeschränkt sei. Man dürfe nur bis zu einer Stunde nach Sonnenuntergang jagen.

Von anderen Beobachtungen berichteten einige Mitglieder der Waldkörperschaft. Sie hätten häufiger Rehwild zu sehen bekommen. Alban Weilhöfer gab zu überlegen, dass der Besuch des Waldes durch Sportler und Spaziergänger für den stärkeren Verbiss verantwortlich sei, da die Tiere sich zur Nahrungssuche vermehrt im Wald aufhalten. Bernhard Berchtold schloss diesen Diskussionspunkt mit der Aussage: "Wald vor Wild". Den Wald zu schützen habe Priorität vor dem Schutz des Rehwildes.

Seinem Antrag, den Jagdpachtschilling zum Unterhalt der Wege und Gräben zu verwenden, stimmten alle Mitglieder zu. Die Vorschläge der Vorstandschaft für die Pflegemaßnahmen wurden bis auf eine Ausnahme einstimmig angenommen. So soll der Bühlweg mit Schotter ausgebessert werden. Mit der Unterspiesheimer Waldkörperschaft werde man Kontakt aufnehmen, um sich zu verständigen über die Reinigung eines Grabens im Osten Gernachs, der auf Unterspiesheimer Gemarkung liegt.

Von: Erhard Scholl (Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit der Waldkörperschaft Gernach)


 

 

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