Wunsch der Unterspiesheimer: Die neue Schule soll in Unterspiesheim sein

14.04.2022

Mainpost 13.04.2022

Unterspiesheim      Bürgerversammlung I

Wunsch der Unterspiesheimer: Die neue Schule soll in Unterspiesheim sein

35 Bürgerinnen und Bürger sowie 16 Gemeinderäte waren der Einladung zur Bürgerversammlung in Unterspiesheim gefolgt. Bürgermeister Horst Herbert gab einen Überblick über die großen Baumaßnahmen der Gemeinde, informierte über die aktuelle Situation der Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen im Gemeindegebiet und den geplanten Breitbandausbau. Er informierte über den geplanten Neubau der Grundschule und den aktuellen Stand der Baugebiete, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, berichtete über die Finanzsituation der Gemeinde.

1300 Einwohner zählte Unterspiesheim zum Jahresbeginn. Mit einem Einwohnerzuwachs von 41 verzeichnet Unterspiesheim den höchsten Einwohnerzuwachs der acht Ortsteile der Gemeinde Kolitzheim. Das neue Feuerwehrhaus in Unterspiesheim und das neue Kindergartengebäude werden in diesem Jahr ihrer Bestimmung übergeben.

Das Flurbereinigungsverfahren sei seit zwei Jahren coronabedingt im Stillstand. Die Ausschreibung für den Wegebau läuft momentan. Die Eröffnung der Angebote erfolgt Ende April. Das Amt für ländliche Entwicklung hat eine maximale zulässige Überschreitung  der Kostenschätzung von 20 Prozent genannt. Wenn höhere Angebote eingehen, was momentan zu befürchten ist, wird die Ausschreibung zurückgezogen werden müssen.

Als nächster Schritt der Flurbereinigung steht der Wegbau an, danach die Wertermittlung und die Aufteilung der Flächen, so die aktuelle Information des stellvertretenden Sprechers der Flurbereinigungsgenossenschaft Wilfried Kerler in Ergänzung zu den Ausführungen des Bürgermeisters. Als erster Schritt der Flurbereinigung stehe der Wegebau an, dann stehe man vor der Aufgabe, die Flächen zu verteilen.

38 Bewerber für sieben Bauplätze

38 Bewerbungen seien für die sieben Unterspiesheimer Bauplätze ein eingegangen. Die Bewerber und Bewerberinnen werden nach einem festgelegten Punktesystem eingestuft, das Einheimischen eine größere Chance einräumt.

In der Aussprache fragte Wilfried Kerler, wann man mit dem Ausbau der B 286 rechnen könne. Nach seiner Kenntnis werde die Brücke über die B 286 nach Grettstadt in einer Breite von sechs Meter ausgebaut, das staatliche Bauamt will die Breite der Zufahrt auf 4,50 Meter belassen. Die Gemeindeverbindungsstraße sei Aufgabenbereich der Gemeinde, so der Bürgermeister. Er legte sich aber nicht fest, ob man die Straße verbreitern wolle, zumal man einen Teil der Brücke auch bezahlen müsse. Nach seinem Kenntnisstand gibt es noch keinen Zeitplan für den weiteren Ausbau der B 286.

Thorsten Scheidig monierte die unschöne Platzierung eines Anschlusskastens für die Glasfaseranschlüsse vor seinem Haus. Dadurch werde der schöne Anblick des Hauses gestört. Er werde sich bemühen, dass der Kasten versetzt und an der neuen Stelle etwas tiefer aufgebaut werde, sagte der Bürgermeister zu.

Martin Mack fragte nach, ob der Standort des geplanten Baus der Grundschule schon feststehe. Der Bürgermeister informierte, dass die Raumplanung der Schule stehe. Die Schule sei als dreizügige Schule mit Ganztagsbetreuung genehmigt. Über den Standort werde jedoch erst entschieden, wenn die Pläne vorliegen. Martin Mack sprach sich für den Standort Unterspiesheim aus, man könne den Standort der ehemaligen Cuspinian-Schule nutzen, der benachbarte Sportplatz biete ideale Bedingungen für den Sportunterricht und für die Ganztagsbetreuung.

Auch Siegfried Wieland, ehemaliger Lehrer, sprach sich für den Standort Unterspiesheim aus. Die Turnhalle sei ideal gewesen für die Grundschüler, es sei auch zu bedenken, dass etwa 70 Schüler aus Unterspiesheim kommen und man die Kosten für den Schulbus für diese Schüler sparen könne. Die nicht mehr genutzte Schule hätte man schon vor zehn Jahren abreißen können, so Siegfried Wieland weiter.

Erst die Planung, dann der Standort

Horst Herbert hielt dem Votum für den Standort Unterspiesheim entgegen, dass die Frage des Standortes erst nach der Erstellung des Plans entschieden werden könne. Die Kosten, die etwa für eine nötige Erschließung, die Verkehrsanbindung entstünden, seien erst dann zu ermitteln, daher könne man erst nach dem Kostenvergleich für die verschiedenen Standorte eine Entscheidung fällen.

Für den Abriss des alten Schulgebäudes in Unterspiesheim müsse man mit Kosten von etwa acht Millionen Euro rechnen, auch weil dort viele Stoffe verbaut wurden, die man heute als Schadstoff behandeln müsse – etwa Asbest.

Günter Riedmann brachte die Überlegung ein, dass man die jetzt schon versiegelte Fläche, auf der die Cuspinian-Schule steht, für den Neubau nutzen solle, anstatt neu große Flächen, die für den Neubau nötig sind, zu versiegeln. Offen sei, was nach dem Abriss der alten Schule mit der freiwerdenden Fläche geschehen solle, so der Bürgermeister. Man werde sich aber nach umweltfreundlichen Lösungen umtun.


 

 

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